Kritik am Umgang mit Sondervermögen
CDU-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat die von der eigenen Partei geführte Bundesregierung wegen des umgangs mit dem Sondervermögen und fehlender Mittel für den Straßenbau ungewöhnlich scharf kritisiert. er bezeichnete die Verschiebungen im Bundeshaushalt als „unverständlich, unvermittelbar und in jeder Hinsicht kontraproduktiv“.
Erwartungen an das Sondervermögen
Wüst erklärte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass die Menschen in Deutschland die Erwartung hätten, durch das Sondervermögen solle mehr und nicht weniger gebaut werden. diese Erwartung dürfe nicht enttäuscht werden.
finanzierungsdefizit bei Infrastrukturprojekten
Wüst bezog sich auf Berichte, wonach trotz des geplanten Sondervermögens von 500 Milliarden Euro in den kommenden Jahren nicht ausreichend Mittel für den Aus- und Neubau von Autobahnen und Bundesstraßen zur Verfügung stehen. Konkret geht es um ein Defizit von 15 Milliarden Euro, das dazu führt, dass lange geplante Lückenschlüsse nicht finanziert werden können.
Verschiebungen im Verkehrsetat
Im Verkehrsetat gibt es deutliche Verschiebungen: Der Kernhaushalt sinkt von derzeit rund 38,3 Milliarden Euro im nächsten Jahr um 10 Milliarden Euro auf 28,2 Milliarden Euro und danach bis einschließlich 2029 in kleineren Schritten weiter. Viele Investitionen werden in das Sondervermögen verschoben.
Folgen für den Wirtschaftsstandort
Wüst kritisierte,die geplanten Verschiebungen führten den Sinn und Zweck des Sondervermögens ad absurdum. Auch für den wirtschaftsstandort Deutschland sei dies ein falsches Signal mit unabsehbaren Folgen. In Nordrhein-Westfalen seien Dutzende Autobahn- und Bundesstraßenprojekte gefährdet, die nach jahrelanger Planung nun nicht umgesetzt werden könnten. Ein Abbruch dieser Projekte wäre laut Wüst ein harter Schlag für den Industriestandort Deutschland und würde einen neuen Investitionsstau verursachen. Er forderte eine schnelle und grundlegende Korrektur der Planungen.