Wirtschaftsweise äußern Kritik an Steuerfreiheit von Überstunden und aktivrente
Nach Einschätzung der Wirtschaftsweisen sind die Aktivrente und die Steuerfreiheit von Überstunden nicht geeignet, um die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland zu erhöhen.
Erfahrungen aus Frankreich und Einschätzung zur Aktivrente
Der Wirtschaftsweise Martin Werding erklärte gegenüber der „Rheinischen Post“, dass steuerfreie Überstunden oder Überstundenzuschläge bereits in Frankreich erprobt wurden, jedoch ohne nennenswerte Wirkung. Auch bei der Aktivrente sei nicht mit Verhaltensänderungen von Rentnern zu rechnen, die stark genug seien, um die Mitnahmeeffekte zu übertreffen. Ältere Personen, die auch ohne Steuervorteil weiterarbeiten würden, würden sich lediglich über die Steuerfreiheit von bis zu 2.000 Euro monatlich freuen.
Vorschläge zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit
Werding, Mitglied im Wirtschafts-Sachverständigenrat der Bundesregierung, sieht verlässlichere Ansätze zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit in weiteren, moderaten Anhebungen der Regelaltersgrenze ab 2031 sowie in einer versicherungsmathematisch korrekten festsetzung der Rentenabschläge bei vorzeitigem Rentenzugang. Die derzeitigen Abschläge seien zu niedrig, um die längere Rentenlaufzeit auszugleichen. Zudem sprach sich Werding dafür aus, die Möglichkeiten zur abschlagsfreien Frühverrentung, wie die Rente mit 63, abzuschaffen.
Pläne der Bundesregierung
Die Bundesregierung plant, mit der Aktivrente bis zu 2.000 Euro steuerfrei zu stellen, wenn Personen, die die Regelaltersgrenze erreicht haben, weiterarbeiten.Zusätzlich sollen Zuschläge für Überstunden steuerfrei gestellt werden.