Branchenbündnis warnt vor Stillstand beim wohnungsbau
Ein breites Bündnis aus akteuren der Bau- und immobilienbranche warnt vor einem Stillstand im Wohnungsbau und fordert die Bundesregierung zum Handeln auf. in einem gemeinsamen Brief an Vertreter der bundesregierung und an Parlamentarier, über den das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, heißt es, vom erwarteten aufschwung der Wohnungsbaukonjunktur sei bislang nichts zu spüren.
Warnung vor Rückgang beim Neubau
Die 28 beteiligten Verbände und Organisationen, darunter die Gewerkschaft IG Bau, der Immobilienverband BFD und die Bundesarchitektenkammer, warnen vor einem weiteren Einbruch beim Neubau. Branchenexperten erwarten demnach für dieses Jahr nur noch gut 200.000 neue Wohnungen – etwa 50.000 weniger als noch 2024.
Forderungen an die Bundesregierung
Das Bündnis fordert die bundesregierung auf, gegenzusteuern. Notwendig seien unter anderem deutlich mehr Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau sowie zusätzliches Wohnbauland. Die bestehenden Förderprogramme müssten einfacher und breiter angelegt werden. Zudem drängt das Bündnis auf die Einhaltung der Koalitionsversprechen zum Wohnungsbau, etwa durch Steuererleichterungen. Im Schreiben heißt es: „Bis die Koalitionsversprechen kommen: Wohnungsbau-Förderungen im Bundeshaushalt deutlich erhöhen – vor allem auch schon für 2026.“
Rückgang der Beschäftigung und steigende Insolvenzen
In einer begleitenden Mitteilung, herausgegeben unter dem Namen „Impulse für den Wohnungsbau“, warnt das Bündnis: „Tag für Tag verliert der Wohnungsbau Kapazitäten: Die Beschäftigung im Wohnungsbau geht seit drei jahren zurück. Gleichzeitig steigen die Insolvenzzahlen am Bau.“ Die Politik müsse dringend handeln, um den Wohnungsbau als wichtigen Motor der Binnenkonjunktur wieder anzukurbeln.
Kritik an der Umsetzung der koalitionsversprechen
Das Bündnis kritisiert, dass der erhoffte Aufschwung im Wohnungsbau in den ersten zwanzig Wochen der aktuellen Koalition ausgeblieben sei. Die Bundesregierung müsse ihre Koalitionsversprechen einhalten. Die entscheidenden Weichen würden im Bundeshaushalt gestellt, doch der Wohnungsbau komme im kommenden Jahr deutlich zu kurz, so das Bündnis.