Hohe Renditen bei Deutschlands Gasnetzbetreibern
Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE) hat Geschäftszahlen von Gasnetzbetreibern im Bundesanzeiger ausgewertet. Die Analyse umfasst 19 Unternehmen mit einem Marktanteil von rund 45 Prozent. Im Jahr 2023 erzielten diese Netzbetreiber eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite von 22 Prozent. Bei drei Unternehmen lag die Rendite sogar bei etwa 50 Prozent oder mehr. Für das Jahr 2024 lagen zum Zeitpunkt der Auswertung meist noch keine Zahlen vor.
Netzentgelte als Grundlage der Gewinne
Die hohen Renditen der Gasnetzbetreiber resultieren aus den sogenannten Netzentgelten. Diese Gebühren werden den Verbrauchern über die Gasrechnung berechnet. Im Jahr 2025 sind die netzentgelte im Durchschnitt um 22 Prozent gestiegen. Für einen durchschnittlichen Einfamilienhaushalt mit einem jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeutet dies Mehrkosten von etwa 80 Euro.
Monopolstellung und regulierung
Ein wesentlicher Grund für die hohen Renditen ist die Monopolstellung der Gasnetzbetreiber. nach angaben der bundesnetzagentur (BNetzA) waren im Herbst 2023 insgesamt 687 regionale Gasnetzbetreiber in Deutschland registriert. Die BNetzA legt alle fünf Jahre feste Renditerahmen fest, um Investitionen in Neubau und Betrieb der Netzinfrastruktur zu fördern und gleichzeitig die Kosten für Verbraucher zu begrenzen. Der aktuelle Richtwert für Bestandsanlagen liegt beispielsweise bei rund fünf Prozent vor Steuern.
Abweichungen zwischen Richtwerten und tatsächlichen Renditen
Die tatsächlichen Renditen der Gasnetzbetreiber liegen laut BNE-Analyse häufig deutlich über den festgelegten Richtwerten. Die Unternehmen betonen, dass sich Renditerahmen und tatsächliche gewinne nicht direkt vergleichen lassen. Renditen einzelner Jahre seien wenig aussagekräftig,da Investitionen in neue gasnetze die Rendite zunächst senken,während sie in späteren Jahren steigen. Nach Analysen der Bundesnetzagentur lagen die durchschnittlichen Renditen der Gasnetzbetreiber zwischen 2019 und 2023 bei 18 Prozent.