Estlands Geheimdienst warnt vor Anschlägen auf zivile Ziele im Westen
Der estnische Auslandsgeheimdienst geht davon aus, dass Russland künftig verstärkt zivile Ziele in Europa ins Visier nehmen wird.
warnung vor russischem Staatsterrorismus
Der chef des Nachrichtendienstes, Kaupo Rosin, erklärte gegenüber der „Welt“, der Westen müsse sich auf eine zunehmend gefährliche bedrohung durch russischen Staatsterrorismus einstellen. Rosin ist überzeugt, dass Moskau künftig verstärkt auf Sabotageakte im Westen setzen wird. Im schlimmsten Fall drohten sogar schwere Anschläge auf öffentliche plätze, U-Bahnen oder Flugzeuge.
Risiko und Vorgehen der russischen Geheimdienste
Laut Rosin sei die Durchführung solcher Schockmomente für die russischen Geheimdienste kostengünstig, das Risiko gering. Die Täter seien meist Kriminelle, die für Geld arbeiten und oft nicht wüssten, wer ihr Auftraggeber ist. Daher sei es wichtig,dass die Nachrichtendienste über ausreichende Möglichkeiten verfügen,frühzeitig gegen solche Bedrohungen vorzugehen. Dies sei jedoch nicht überall gewährleistet.
Militärische Bedrohung an den Nato-grenzen
Rosin wies zudem auf eine zunehmende Bedrohung der Nato-Länder in Osteuropa und im Baltikum hin. Moskau setze auf eine Militärreform, die zu einer verstärkten russischen Truppenpräsenz an den Grenzen zu Nato-Staaten führe. Neue Einheiten würden bereits seit einiger zeit in Grenznähe stationiert. Diese Einheiten würden nach kurzer trainingszeit oft in die Ukraine verlegt, könnten jedoch zurückkehren.
Kein unmittelbares Risiko für Nato-Länder
Mit einem Angriff auf ein Nato-Land rechnet Rosin auf absehbare Zeit nicht. Russland respektiere derzeit die Nato. Die Analyze westlicher Militärs sei, dass die russischen streitkräfte einen konventionellen Konflikt mit der Nato aktuell wahrscheinlich verlieren würden. Die Aufgabe der westlichen Staatengemeinschaft sei es, diesen Zustand aufrechtzuerhalten. Aktuell sei Russland durch den Krieg in der Ukraine gebunden, so Rosin.