Festnahme eines weiteren Verdächtigen in Spanien
Sicherheitsbehörden haben in Spanien ein weiteres mutmaßliches Mitglied einer international agierenden kriminellen Gruppierung festgenommen. Die Festnahme erfolgte bereits am 7. August im Rahmen eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts der organisierten Geldwäsche in Zusammenhang mit der Einfuhr von Rauschgift und der Bildung einer kriminellen vereinigung, wie das Bundeskriminalamt am Montag mitteilte.
Rolle des festgenommenen innerhalb der Gruppierung
Der festgenommene beschuldigte soll nach Angaben der Ermittler als „Buchhalter“ der Hauptbeschuldigten in Spanien tätig gewesen sein. Nach aktuellem Ermittlungsstand verwaltete er die Erlöse aus Rauschgiftgeschäften, koordinierte Geldflüsse innerhalb der Gruppierung und war im April 2024 an der Einfuhr von mindestens 856 Kilogramm Marihuana nach Deutschland beteiligt.
Strukturen und Vorgehen der Tätergruppierung
Über mehrere Jahre hinweg soll die Gruppierung systematisch mit großen Mengen Cannabis und Kokain gehandelt und die daraus erzielten Gewinne in Millionenhöhe gewaschen haben. Die Ermittler berichten, dass die Gruppe bei der Ausführung ihrer Taten ein „außerordentlich hohes Gewaltpotenzial“ gezeigt habe. Bei Auseinandersetzungen mit konkurrierenden Straftätern seien scharfe Schusswaffen und Brandmittel an öffentlichkeitswirksamen Orten eingesetzt worden, wobei die gefährdung unbeteiligter Dritter in Kauf genommen wurde.
Ermittlungen und bisherige Maßnahmen
Bereits im vergangenen jahr hatte die gemeinsame finanzermittlungsgruppe Bundeskriminalamt/zollkriminalamt (GFG BKA/ZKA) zusammen mit internationalen und nationalen Polizei- und zollfahndungskräften mehrere Festnahmen und Sicherstellungen umfangreicher Beweismittel im In- und Ausland durchgeführt. Zu den sichergestellten Gegenständen zählten unter anderem Schusswaffen, Munition und Sprengmittel. Bei den Maßnahmen waren deutschlandweit über 300 Einsatzkräfte im Einsatz.
Stand der Strafverfolgung
Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden hat inzwischen gegen die in Untersuchungshaft befindlichen Hauptbeschuldigten Anklage vor dem Landgericht Wiesbaden erhoben. Teile der Gruppierung wurden bereits im Dezember 2024 in einem gesondert geführten Verfahren wegen illegaler Rauschgifteinfuhr zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Ermittlungen der GFG BKA/ZKA und der Staatsanwaltschaft Wiesbaden dauern an.