RWE lehnt Aufteilung Deutschlands in Strompreiszonen ab
RWE-Chef Markus Krebber hat sich gegen die von europäischen Übertragungsnetzbetreibern empfohlene aufteilung Deutschlands in fünf Strompreiszonen ausgesprochen. untersuchungen der europäischen Behörden hätten seiner Ansicht nach gezeigt, dass die Vorteile einer solchen Maßnahme marginal wären. Krebber erklärte, die Untersuchungen hätten zudem nicht die erheblichen Anpassungskosten berücksichtigt, die beim Wechsel von einem System zum anderen entstehen würden. Weiter betonte er, dass die Investitionsunsicherheit durch eine Aufteilung der Strompreiszonen deutlich steigen würde. Daher komme man zu dem Schluss, die bestehende Strompreiszone beizubehalten.
Unterstützung für Forderungen aus Bayern und Baden-Württemberg
mit seiner Position unterstützt Krebber die Forderung von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, die Strompreise nicht ortsabhängig festzulegen.
Fokus auf Netzausbau und Speichertechnologien
Krebber forderte stattdessen, dass die Bundesregierung andere Herausforderungen angehen solle. Er nannte den Netzausbau, den Bau von Speichertechnologien sowie den gezielten Bau von Gaskraftwerken als zentrale Maßnahmen. Dies sei aus seiner Sicht die Lösung des Problems, nicht die Diskussion über unterschiedliche Preiszonen. Als Beispiel verwies er auf Großbritannien, wo eine ähnliche Diskussion geführt und letztlich die Beibehaltung der einheitlichen Strompreiszone beschlossen wurde.
Ergebnisse der Untersuchung zu Strompreiszonen
Nach Angaben der europäischen Übertragungsnetzbetreiber würde die Aufteilung Deutschlands in fünf Strompreiszonen jährlich rund 340 Millionen Euro einsparen, da teure Gaskraftwerke seltener zur Preisstabilisierung eingesetzt werden müssten. Strom würde in Regionen mit starkem Ausbau erneuerbarer Energien,insbesondere in Nord- und Ostdeutschland,günstiger werden.Im Süden Deutschlands hingegen würde sich der Strom verteuern. Der zugrunde liegende Bericht basiert auf Daten aus dem Jahr 2019, sodass Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien und neue Stromleitungen nicht berücksichtigt sind.