UNAIDS hofft auf Fortsetzung der US-Unterstützung im Kampf gegen Aids
Die UN-Organisation zur Bekämpfung von Aids (UNAIDS) sieht weiterhin die Möglichkeit, dass US-Präsident Donald Trump die Programme zur Bekämpfung der Immunschwächekrankheit Aids nicht vollständig einstellt. „Wir haben noch Hoffnung. Denn die Aids-Bekämpfung war immer Konsens in den USA, bei Republikanern und Demokraten“, sagte die Chefin von UNAIDS, Christine Stegling, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Befürchtungen hinsichtlich eingeschränkter Mittelverwendung
Stegling äußerte jedoch die Sorge, dass die verbleibenden Mittel künftig „aus ideologischen Gründen“ nur noch für eingeschränkte Zwecke zur Verfügung gestellt werden könnten. Sie erklärte: „als opportun gilt nur noch der Sex zwischen Mann und Frau – das beginnt bereits bei der Datenerfassung. Schwule oder Transmenschen werden nicht mehr erfasst und sind damit raus.“ Stegling vermutet, dass sich die amerikanische HIV-Prävention künftig vor allem auf Programme beschränken könnte, die die Übertragung von HIV von Müttern auf Kinder verhindern. dies sei zwar wichtig,mache jedoch nur einen Teil der arbeit von UNAIDS aus.
Bedeutung der US-Finanzierung für globale HIV/Aids-Programme
Nach Angaben von Stegling wurden bisher über 70 Prozent aller Gelder für globale HIV/Aids-Programme von den USA bereitgestellt. Rund 50 Prozent des UNAIDS-Budgets stammten aus dem 2003 vom damaligen Präsidenten George W. Bush ins Leben gerufenen Aids-Programm „PEPFAR“. Sollte dieses Geld nicht ersetzt werden, rechnet UNAIDS bis 2030 mit zusätzlich vier Millionen Aids-bedingten Todesfällen und sechs Millionen weiteren HIV-Infektionen. zur weitgehenden Einstellung der US-Entwicklungshilfe sagte Stegling: „Das ist nicht nur ein schmerzhafter Einschnitt,das ist ein systemischer Schock.“