Grünen-Chefin warnt vor Erwartungen an rot-rot-grüne Mehrheit
Franziska Brantner, Vorsitzende der Grünen, hat ihre Partei vor Hoffnungen auf eine künftige Mehrheit mit SPD und Linken im Bundestag gewarnt. „Zusammen haben wir aktuell ein Drittel der Stimmen, da muss man momentan nicht über eine rot-rot-grüne Mehrheit philosophieren“, sagte Brantner der „Süddeutschen Zeitung“. Auch inhaltlich distanzierte sich Brantner von der Linken.Diese sei „noch immer nicht bereit, Verantwortung im Bund zu übernehmen“.Die Grünen hingegen wollten „machen, nicht motzen“.
Strategische Ausrichtung der Grünen
Brantner plädiert dafür,die Grünen so zu positionieren,dass sie auch Stimmen aus anderen politischen Lagern gewinnen können. Ziel der Partei müsse es sein, „so stark wie möglich zu werden für Klimaschutz, Gerechtigkeit und ein starkes Europa und dafür auch in andere lager auszugreifen“, erklärte Brantner. Damit deutete sie an, auch der Union verstärkt Stimmen abwerben zu wollen.
Appell zu Offenheit und Dialog
die Grünen sollten nach Ansicht Brantners selbstbewusst auftreten und Feindseligkeiten „hörbar widersprechen“. Sie forderte ihre Partei auf, auch außerhalb der eigenen Anhängerschaft aktiv zu werden: „Dorthin zu gehen, wo nicht nur Leute sind, die wir ohnehin erreichen.“ Deshalb müssten alle Mitglieder, von Bundestagsabgeordneten bis zu Kreisverbänden, auf die Menschen zugehen.Die Grünen sollten sich öffnen und das Gespräch mit Personen suchen,die andere Ansichten vertreten.Brantner betonte, dass sich die Gesellschaft weiter auseinanderentwickle, wenn sich Demokraten in Rückzugsräume zurückziehen.