Handelsabkommen zwischen den USA und der EU im Gespräch
Die USA haben der Europäischen Union offenbar ein Handelsabkommen angeboten. Nach Informationen des Magazins Politico,das sich auf einen EU-diplomaten und einen nationalen beamten beruft,sieht das Angebot einen Basiszoll von zehn Prozent auf alle EU-Waren vor. Ausnahmen sind für sensible sektoren wie Flugzeuge und Spirituosen vorgesehen.
Verschiebung der US-Zölle und laufende Verhandlungen
Die US-Regierung hatte am Sonntag angekündigt, die Frist für die Wiedereinführung umfassender Zölle auf den 1. August zu verschieben. Für Länder, die kein Abkommen abschließen, würden die Zölle dann auf das Niveau vom 2. April zurückgesetzt.
Die genauen Konturen eines möglichen Handelsabkommens sind laut Diplomaten weiterhin in Bewegung. Washington habe bislang keine Hinweise darauf gegeben, Branchen wie die Auto-, Stahl- und Aluminiumindustrie oder die Pharmaindustrie von den Zöllen auszunehmen. Deutschland hatte sich für sektorenspezifische Abkommen in diesen Bereichen eingesetzt. Frankreich, Italien und Irland könnten mit den Ausnahmen für Spirituosen und Flugzeuge zufrieden sein.
Gespräche zwischen EU und USA
EU-Handelskommissar maros Sefcovic steht nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Sonntag in Kontakt mit der US-Regierung. Sefcovic betonte die Bedeutung der Gespräche und tauschte sich mit EU-Botschaftern aus. Bei einem Treffen am Montagabend, das von Diplomaten als düster beschrieben wurde, stellte die EU-Kommission fest, dass es von der US-Regierung keine Garantien für weitere Änderungen bei den Zöllen gebe.
Zollerhöhungen für weitere Länder angekündigt
Am Montag begann die US-Regierung damit, Briefe an verschiedene Länder zu versenden, in denen die jeweiligen Zollsätze mitgeteilt wurden. Südkorea und Japan sollen ab dem 1. August mit einem Zoll von 25 Prozent belegt werden.
Weitere betroffene Länder sind Malaysia (25 Prozent), Kasachstan (25 Prozent), Südafrika (30 prozent), Laos (40 prozent), Myanmar (40 Prozent), Thailand (36 Prozent), Kambodscha (36 Prozent), Serbien (35 Prozent), Bangladesch (35 Prozent), Indonesien (32 Prozent), Bosnien und Herzegowina (30 Prozent) sowie Tunesien (25 Prozent).