Analyze der Renditen deutscher Stromnetzbetreiber
Eine Analyse des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (BNE) zeigt, dass Deutschlands große Netzbetreiber im Jahr 2023 durchschnittlich rund 20 Prozent Rendite erzielt haben. Über diese Ergebnisse berichtet der „Spiegel“.
Untersuchung von Verteilnetzbetreibern
der BNE hat 15 von insgesamt 866 deutschen Verteilnetzbetreibern untersucht, die gemeinsam etwa die Hälfte des Marktes abdecken. Sieben dieser Unternehmen sind Töchter oder Beteiligungen des Eon-Konzerns, der in Deutschland besonders viele Netze betreibt. die Kosten für die hohen Renditen werden von den Verbrauchern über die sogenannten Netzentgelte auf der stromrechnung getragen.
Auswirkungen auf Verbraucher
Für einen durchschnittlichen dreipersonenhaushalt entstehen jährlich rund 270 Euro an Kosten durch die Netzentgelte. Bei niedrigeren Renditen könnten die Stromkosten für Endkunden sinken. Die von den 15 untersuchten Unternehmen erzielten Renditen liegen vier- bis sechsmal so hoch wie die von der bundesnetzagentur als Richtwert für die Netzgebühren angesetzten Werte.
Stellungnahmen der Unternehmen
Eon erklärte, dass die Berechnungen der Bundesnetzagentur und die tatsächlichen Renditen nach Handelsgesetzbuch voneinander abweichen. Die tatsächlichen Renditen berücksichtigten unter anderem längere Abschreibungsdauern und verschiedene Sondereffekte, was zu starken Schwankungen führe. EWE begründete die hohen Renditen damit, dass Anlagegüter schneller abgeschrieben worden seien. Dies lasse jedoch keine Rückschlüsse auf zukünftige Investitionsbedingungen zu.
Einschätzung der Bundesnetzagentur
Die Bundesnetzagentur sieht die Situation anders. Nach ihren Berechnungen haben die Netzbetreiber auch seit 2016 im durchschnitt zwölf Prozent Rendite erzielt. Die Eon-Tochter schleswig-Holstein Netz erreichte laut BNE im Zeitraum von 2019 bis 2023 einen Mittelwert von rund 21 Prozent. auch EWE verzeichnete in diesem Zeitraum durchgehend hohe Renditen.