Deutsche bewerten eigene Medienkompetenz als mittelmäßig
Viele Deutsche fühlen sich im umgang mit digitalen Medien überfordert. Das ergab eine aktuelle Erhebung des IT-Branchenverbandes Bitkom, die am Montag veröffentlicht wurde. Demnach bewerten deutsche Internetnutzer ihre eigene Medienkompetenz im Durchschnitt lediglich mit der Schulnote 3,1.
Ältere Nutzer besonders unsicher im Umgang mit digitalen Medien
Die Umfrage zeigt deutliche Unterschiede zwischen den altersgruppen: Jüngere Nutzer zwischen 16 und 29 Jahren bewerten ihre digitale Medienkompetenz durchschnittlich mit der note 2,5. Die Altersgruppe von 30 bis 49 Jahren gibt sich im Schnitt eine 2,9.Ab 50 Jahren sinkt die Selbsteinschätzung deutlich: Die 50- bis 64-Jährigen vergeben im Durchschnitt die Note 3,2, Nutzer zwischen 65 und 74 Jahren eine 3,8. Besonders unsicher fühlen sich Nutzer ab 75 Jahren, die ihrer eigenen medienkompetenz im Schnitt nur eine 4,1 geben.
Große Unsicherheit beim Erkennen von Falschinformationen
Besonders groß ist der Nachholbedarf beim Erkennen von Falschinformationen im Internet. Nur etwa ein Viertel (26 Prozent) aller Internetnutzer traut sich zu, falsche Informationen im Netz zuverlässig zu erkennen. Dabei zeigen sich erneut Altersunterschiede: Während bei den 16- bis 29-Jährigen immerhin 32 Prozent angeben, Falschinformationen erkennen zu können, sind es bei den nutzern ab 75 Jahren lediglich sieben Prozent.
Auch bei der Einschätzung manipulierter Bilder und Videos bestehen Unsicherheiten. Insgesamt geben nur 17 Prozent der Befragten an, zu wissen, wie sie herausfinden können, ob ein Bild oder Video manipuliert wurde. Bei den jüngeren Nutzern zwischen 16 und 29 Jahren sind es 22 Prozent, bei den über 75-Jährigen nur elf Prozent.
Wenig Überprüfung vor dem Teilen von Informationen
Nur knapp die Hälfte (44 Prozent) der Internetnutzer überprüft Informationen regelmäßig, bevor sie diese teilen. In der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen liegt der Anteil bei 48 Prozent, während bei den über 75-Jährigen nur 36 Prozent eine Überprüfung vornehmen.
Mehrheit bereits auf deepfakes und irreführende Werbung hereingefallen
Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Internetnutzer gibt an, bereits mindestens einmal auf sogenannte Deepfakes hereingefallen zu sein. Dabei handelt es sich um realistisch wirkende, aber manipulierte Videos oder Fotos. Zudem haben insgesamt 57 prozent der Befragten schon einmal eine werbeanzeige fälschlicherweise für einen redaktionellen Bericht oder Beitrag gehalten.
Methodik der Bitkom-Erhebung
Für die Studie befragte Bitkom Research zwischen der 17. und 21.Kalenderwoche 2025 telefonisch insgesamt 1.003 Personen ab 16 Jahren in Deutschland, darunter 933 internetnutzer.