Im Heimspiel gegen den Aufsteiger TSG Hoffenheim II kam die Mannschaft von Trainer Jürgen Luginger am Samstag trotz einer Fülle hochkarätiger Chancen nicht über ein 2:2 (2:2) hinaus. Während Florian Pick doppelt traf, avancierte TSG-Keeper Petersson zum Spielverderber für die Hausherren, die damit weiterhin tief im Tabellenkeller feststecken.
Luginger zum Umbau gezwungen
Die Vorzeichen standen bereits vor Anpfiff nicht optimal. Nach dem 1:2 im Derby gegen Mannheim musste Luginger seine Startelf auf mehreren Positionen verändern. Für den gesperrten Wilhelm rückte Bichsel in die Abwehr, Krahn ersetzte den am Knie operierten Kamara, und im Sturm erhielt Brünker den Vorzug vor dem angeschlagenen Schmidt. Auf der Gegenseite rotierte TSG-Coach Stefan Kleineheismann nach dem Sieg gegen Regensburg Bähr und Mokwa frisch in die Mannschaft.
Vier Tore in zehn Minuten
Die 18 Minuten der Anfangsphase entschädigten die Zuschauer im Ludwigspark für das nasskalte Wetter. Nachdem Hoffenheims Bähr in der 12. Minute zunächst an FCS-Torwart Menzel gescheitert war, überschlugen sich die Ereignisse:
- 13. Minute: Nach einem Fehler von Lässig im Spielaufbau umkurvte Florian Pick Gästekeeper Petersson und schob zur 1:0-Führung ein.
- 14. Minute: Lässig bügelte seinen Fauxpas umgehend aus und traf per Distanzschuss zum 1:1.
- 16. Minute: Mokwa drehte die Partie komplett und brachte die Gäste aus der Drehung mit 2:1 in Front.
Der FCS zeigte jedoch Moral. Florian Pick, auffälligster Akteur der Gastgeber, zirkelte in der 23. Minute den Ball sehenswert zum 2:2 in den Winkel. Die große Chance zur erneuten Führung ließ der Doppeltorschütze jedoch liegen: Nach einem Foul an Civeja setzte Pick den fälligen Foulelfmeter nur an den Pfosten (31.).
Einbahnstraßenfußball in Hälfte zwei
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich das Spiel endgültig zu einem Belagerungszustand des Hoffenheimer Strafraums. Die Saarländer drückten vehement auf den Sieg, scheiterten jedoch immer wieder an der eigenen Chancenverwertung oder am überragenden Gäste-Schlussmann Petersson.
Bereits kurz nach Wiederanpfiff musste Lührs für die geschlagene TSG-Defensive auf der Linie klären (48.). In der Folge wuchs Petersson über sich hinaus: Er parierte gegen Civeja (54.), vereitelte eine Doppelchance von Bichsel und Pick (60.) und lenkte einen Rizzuto-Schuss mit den Fingerspitzen über die Latte (76.). Auch in der Schlussphase, als der eingewechselte Schmidt und erneut Pick aus aussichtsreichen Positionen zum Abschluss kamen, blieb das Tor wie vernagelt.
Die Trainerstimmen zum Spiel
Nach dem Schlusspfiff waren die Gemütslagen angesichts des Spielverlaufs unterschiedlich, auch wenn sich beide Trainer über den Unterhaltungswert einig waren. Stefan Kleineheismann (TSG Hoffenheim II) gab unumwunden zu, dass seine Mannschaft mit einem blauen Auge davongekommen war: „Wir haben ein sehr attraktives Spiel gesehen, beide Mannschaften mit offenem Visier. Wir haben viel zu viel zugelassen, aber Saarbrücken hat es stark gemacht.“ Sein Fazit fiel nüchtern aus: „Wir haben uns am Ende in Vieles reingeworfen und hatten auch ein bisschen Glück. Den Punkt nehmen wir gerne mit, aber mehr war nicht drin.“
Auf der Gegenseite haderte Jürgen Luginger (1. FC Saarbrücken) vor allem mit der Chancenverwertung und der Anfangsphase. „Die Mannschaft hat ein bisschen nervös gewirkt, wir waren defensiv nicht präsent genug“, analysierte der FCS-Coach und ergänzte: „Es ist bitter, dass wir den Elfmeter nicht reinmachen.“ Dennoch wollte Luginger den Auftritt seiner Elf nicht schlechtreden: „Zweite Halbzeit haben wir ein tolles Spiel gemacht. Wir hatten sechs, sieben große Chancen, aber wir haben uns nicht belohnt. Wir müssen trotzdem den positiven Effekt mitnehmen.“
Ausblick
Mit nur einem Punkt aus diesem Spiel tritt Saarbrücken tabellarisch auf der Stelle. Die letzte Chance, das Jahr 2025 versöhnlich zu beenden und den ersten Sieg seit elf Spielen einzufahren, bietet sich am kommenden Samstag. Dann gastiert der 1. FC Saarbrücken um 14:00 Uhr bei Hansa Rostock, die heute ihre Auswärtspartie beim VfB Stuttgart II mit 1:0 gewinnen konnten und damit auf Tabellenplatz 5 rangieren.
Bildquellen
- 13.12.25 – FCS – TSG II: Roberto
