Stagnation der Erwerbstätigenzahl im 2. Quartal 2025
Im 2. Quartal 2025 waren rund 46,0 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des statistischen Bundesamtes (Destatis) sank die Zahl der Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt geringfügig um 7.000 Personen. Im 1. Quartal 2025 war die saisonbereinigte Erwerbstätigkeit noch leicht um 17.000 Personen gestiegen.
Saisonale und jahreszeitliche Entwicklungen
Ohne Berücksichtigung saisonaler Effekte erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im 2. Quartal 2025 gegenüber dem 1.Quartal um 198.000 Personen beziehungsweise 0,4 Prozent. Ein solcher Anstieg ist für das 2. Quartal eines Jahres üblich, fiel jedoch schwächer aus als im Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2024, als ein Zuwachs von 266.000 Personen beziehungsweise 0,6 Prozent verzeichnet wurde.
Im Vergleich zum 2. Quartal 2024 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im 2. Quartal 2025 nur geringfügig um 10.000 Personen. Der Beschäftigungsanstieg im Vorjahresvergleich hatte seinen Höhepunkt nach der Coronakrise im 2. Quartal 2022 mit einem Plus von 679.000 Personen beziehungsweise 1,5 Prozent erreicht. Seitdem hat sich das Wachstum deutlich abgeschwächt. Im 1.Quartal 2025 lag das Vorjahresniveau nur noch um 40.000 Personen beziehungsweise 0,1 Prozent höher.
Entwicklung in den Wirtschaftsbereichen
Im 2. Quartal 2025 stieg die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahresquartal in den Dienstleistungsbereichen um 178.000 Personen beziehungsweise 0,5 Prozent. Außerhalb der Dienstleistungsbereiche sank die Erwerbstätigkeit insgesamt um 168.000 Personen beziehungsweise 1,5 Prozent.
Innerhalb der Dienstleistungsbereiche entwickelten sich die Beschäftigungszahlen unterschiedlich. Der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit setzte seinen langjährigen Aufwärtstrend fort und wuchs um 225.000 Personen beziehungsweise 1,9 Prozent.Der Bereich Sonstige Dienstleistungen, zu dem unter anderem Verbände und Interessenvertretungen zählen, verzeichnete eine Zunahme um 24.000 Personen beziehungsweise 0,8 Prozent. Im Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleister gab es ein Plus von 19.000 Personen beziehungsweise 1,8 Prozent.Im Bereich Information und Kommunikation sank die Zahl der Erwerbstätigen um 4.000 Personen beziehungsweise 0,3 Prozent. Hier endete im 3. Quartal 2024 der langjährige Beschäftigungsaufbau. im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe verringerte sich die Zahl der Erwerbstätigen um 38.000 Personen beziehungsweise 0,4 Prozent. Bei den Unternehmensdienstleistern, zu denen auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften zählt, sank die Beschäftigtenzahl um 56.000 Personen beziehungsweise 0,9 Prozent.
Im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe ging die Erwerbstätigenzahl im 2. Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahresquartal um 141.000 Personen beziehungsweise 1,7 Prozent zurück. Im Baugewerbe sank die Beschäftigung um 21.000 Personen beziehungsweise 0,8 Prozent. In der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei nahm die Zahl der Erwerbstätigen um 6.000 Personen beziehungsweise 1,0 Prozent ab.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und Selbstständige
Die positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung trug maßgeblich dazu bei, dass die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal nicht stärker zurückging. Rückgänge gab es hingegen bei den ausschließlich marginal Beschäftigten, zu denen geringfügig entlohnte und kurzfristig Beschäftigte sowie Personen in Arbeitsgelegenheiten zählen. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Arbeitnehmer im 2. Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht um 54.000 Personen beziehungsweise 0,1 Prozent auf 42,3 Millionen. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger sank im gleichen Zeitraum um 44.000 Personen beziehungsweise 1,2 Prozent auf 3,7 Millionen.
Arbeitsstunden und Arbeitsvolumen
Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit sank die durchschnittlich geleistete Arbeitszeit je erwerbstätiger Person im 2. Quartal 2025 im vergleich zum Vorjahresquartal um 0,5 Prozent auf 315,4 Stunden. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen, also das Produkt aus der nahezu unveränderten Erwerbstätigenzahl und den gesunkenen Arbeitsstunden je Person, verringerte sich im gleichen Zeitraum ebenfalls um 0,5 Prozent auf 14,5 Milliarden Stunden.
Entwicklung in der Europäischen Union
Nach Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat stieg die nach europäisch harmonisierten Methoden berechnete Erwerbstätigkeit im 2. Quartal 2025 in den 27 Staaten der Europäischen Union und im Euroraum jeweils durchschnittlich um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.