Wirtschaftsvertreter fordern umfassende Strukturreformen
Führende Unternehmenslenker und der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, warnen davor, dass Deutschland ohne tiefgreifende Strukturreformen weiterhin im Krisenmodus verbleibt.
Industrie sieht große Herausforderungen
Siemens-CEO Roland Busch erklärte, dass einige Industriezweige, in denen Deutschland bislang sehr erfolgreich gewesen sei, vor erheblichen Herausforderungen stünden oder im Land nicht mehr gehalten werden könnten.
Forderung nach besseren Rahmenbedingungen
Belén Garijo, Vorstandsvorsitzende des Pharmaunternehmens Merck, betonte die Notwendigkeit, die politischen Rahmenbedingungen zu verbessern. Sie forderte eine intelligentere Bürokratie, weniger bedenken sowie mehr Agilität und Mut.
Reform des Green Deals gefordert
Mercedes-Chef Ola Källenius sprach sich für eine entschlossene Reform des Green Deals aus. Die Bundesregierung solle dabei eng mit Frankreich, Italien und Polen zusammenarbeiten. Er warnte, Europa müsse sich den aktuellen Realitäten anpassen, um seine industrielle Führungsrolle nicht durch Überregulierung und Stillstand zu verlieren.
Umfassendes Reformkonzept notwendig
Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, betonte, dass Einzelmaßnahmen nicht ausreichen. Er forderte ein ressortübergreifendes und durchdachtes Reformkonzept. Dazu zählten die Deregulierung des Kapitalmarktes, mehr finanzielle Mittel für Startups und Innovationen, eine Lockerung des Kündigungsschutzes, eine vereinfachung des Steuerrechts sowie schlankere oder abgeschaffte Planungs- und Genehmigungsverfahren und die Digitalisierung der Verwaltung.
Belastungen für Unternehmen am Standort Deutschland
Arndt G. Kirchhoff, Präsident der Unternehmensverbände in Nordrhein-Westfalen, wies auf die hohen Unternehmenssteuern und Sozialabgaben, eine umfangreiche Bürokratie sowie nicht wettbewerbsfähige Energiekosten als massive Belastungen für Unternehmen in deutschland hin.
Appell an die Bundesregierung
Wolfgang große Entrup, Vorsitzender des Chemieverbands VCI, forderte die Bundesregierung auf, die kommenden 100 Tage für echte Reformen zu nutzen und den bürokratischen Aufwand um 25 Prozent zu reduzieren. Er warnte, dass der Wirtschaftsstandort weiterhin gefährdet sei und die Welt nicht auf Deutschland warte.