Staatlicher Beitrag zu Gesundheitsausgaben sinkt deutlich
Im Jahr 2023 hat der Staat knapp 75,7 milliarden Euro und damit 15,4 Prozent der laufenden Gesundheitsausgaben in Deutschland in Höhe von 491,6 Milliarden Euro finanziert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) entspricht dies einem Rückgang um 34,1 Milliarden Euro oder 31,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.Grund für diesen Rückgang sind auslaufende Corona-Maßnahmen.
Finanzierungsanteile wieder auf Vor-Pandemie-Niveau
Der staatliche Finanzierungsanteil, der unter anderem Transfers und Zuschüsse umfasst, lag 2023 wieder auf einem vergleichbaren niveau wie vor der Corona-Pandemie.Im Jahr 2019 betrug der Anteil 14,4 Prozent,während er 2022 noch bei 22,3 Prozent lag. Die laufenden Gesundheitsausgaben in Deutschland werden von verschiedenen Akteuren getragen, darunter der Staat, unternehmen, private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck.
Anstieg der Beiträge von Privathaushalten und Unternehmen
dem Rückgang des staatlichen Beitrags stand ein deutlicher Anstieg der Finanzierungsbeiträge von privaten Haushalten und Unternehmen gegenüber. Im Jahr 2023 stieg der Beitrag der Privathaushalte um 19,4 Milliarden Euro oder acht Prozent auf 262,5 Milliarden Euro. Der Beitrag der Unternehmen wuchs um 13,9 Milliarden Euro oder 10,2 Prozent auf 150,2 Milliarden Euro.Ursache für diese Entwicklung sind gestiegene Gesundheitsausgaben aller Ausgabenträger mit Ausnahme der öffentlichen Haushalte.
Veränderte Finanzierungsanteile
Der Anteil der privaten Haushalte an der Finanzierung der laufenden Gesundheitsausgaben stieg 2023 von 49,4 Prozent auf 53,4 Prozent. Der Anteil der Unternehmen erhöhte sich von 27,7 Prozent auf 30,6 Prozent. Private Organisationen ohne Erwerbszweck steigerten ihren Anteil von 0,6 Prozent auf 0,7 Prozent. Damit finanzierten die privaten Haushalte mehr als die Hälfte der laufenden Gesundheitsausgaben.
Struktur der Finanzierungsbeiträge
Von den durch private Haushalte finanzierten 262,5 Milliarden Euro entfielen 124,9 Milliarden Euro auf Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer. Gut ein Fünftel, das entspricht 55,1 Milliarden Euro, entfiel auf sonstige inländische Einnahmen. dazu zählen unter anderem Ausgaben für ambulante und stationäre Pflege sowie den Kauf rezeptfreier Produkte in Apotheken. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer um 10,4 Milliarden Euro (plus 9,1 Prozent) und die sonstigen inländischen Einnahmen um 3,0 Milliarden Euro (plus 5,8 Prozent).
Bei den Unternehmen waren 85,1 Prozent des finanzierungsbeitrags von 150,2 Milliarden Euro auf Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber zurückzuführen. Dieser Beitrag wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 11,3 Milliarden Euro auf 127,8 Milliarden Euro (plus 9,7 Prozent).
Staatliche Transfers und Zuschüsse
Von den staatlichen Ausgaben in Höhe von 75,7 Milliarden Euro wurden rund 69 Milliarden Euro, das entspricht gut 91 Prozent, für Transfers und Zuschüsse verwendet.
Beitrag privater Organisationen ohne Erwerbszweck
Private Organisationen ohne Erwerbszweck finanzierten im Jahr 2023 rund 3,2 milliarden Euro für gesundheitsbezogene leistungen aus eigenmitteln. Dies entspricht einem Anstieg um 171 Millionen Euro oder 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.