Rentenexperte Rürup kritisiert vorgeschlagenen „boomer-soli“
Der Rentenexperte Bert Rürup hält die von Experten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) vorgeschlagene Sonderabgabe auf Alterseinkünfte für Rentner mit höherem einkommen für einen „Irrweg“.
Kritik an Umverteilung innerhalb der älteren Generation
Rürup erklärte gegenüber dem „Tagesspiegel“,der sogenannte „Boomer-Soli“ des DIW sei zwar gut gemeint,doch bekanntlich sei gut gemeint das Gegenteil von gut. zwar erkenne er das Problem immer höherer Beitragssätze und steigender Bundeszuschüsse an, eine Umverteilung innerhalb der älteren Generation lehne er jedoch ab – auch wenn damit niedrige Renten aufgestockt werden sollen.
Bewertung der gesetzlichen Rente und Zusatzvorsorge
Eine geringe gesetzliche Rente sei laut Rürup kein valides Kriterium für eine bestehende Altersarmut. Zudem würden durch die vorgeschlagene Sonderabgabe Bemühungen für eine private und betriebliche Zusatzvorsorge ein Stück weit diskreditiert.Stattdessen plädiert Rürup dafür, den 2021 eingeführten Grundrentenzuschlag für langjährig Versicherte weiterzuentwickeln.
Hintergrund zu Bert Rürup
Bert Rürup war Vorsitzender der Wirtschaftsweisen sowie der „Rürup-Kommission“, die im Auftrag der Bundesregierung Reformvorschläge für die langfristige Sicherung der deutschen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung erarbeitet hatte. Nach ihm ist die „Rürup-Rente“ benannt.