Bundesnetzagentur kündigt höhere Renditen für Netzbetreiber an
Bundesnetzagentur-Präsident klaus Müller stellt den betreibern der Strom- und Gasnetze in Deutschland erstmals konkret höhere Renditen in Aussicht. Im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ betonte Müller, die Bundesnetzagentur habe ein hohes Interesse an einem attraktiven Investitionsumfeld für die Betreiber von Strom- und Gasnetzen. Dazu gehöre eine angemessene Eigenkapitalverzinsung.
Geplante methodische Änderung
Müller machte deutlich, dass die Anpassung der Renditen nicht allein auf die Entwicklung des Zinsniveaus zurückzuführen sei. Es sei eine methodische Änderung vorgesehen, die einen Anstieg der Eigenkapitalverzinsung mit sich bringen werde. Zwar stehe der absolute Wert noch nicht fest, doch sei bereits absehbar, dass er steigen werde.
Kritik der Netzbetreiber
Die Betreiber der Strom- und Gasnetze kritisieren seit Langem, dass die von der Bundesnetzagentur festgelegte Eigenkapitalverzinsung im internationalen Wettbewerb zu gering sei. Dies erschwere es zunehmend, Investoren für den Netzausbau zu gewinnen.
Unterstützung aus der politik
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hatte die Kritik der Netzbetreiber in der vergangenen Woche aufgegriffen. Sie betonte, der Finanzierungsrahmen für die Netze müsse verbessert werden. Deutschland liege bei den Zinsen für das eingesetzte Eigenkapital im europäischen und internationalen Vergleich zurück.
Keine Differenzen zwischen Politik und Bundesnetzagentur
Müller erklärte, zwischen den Aussagen von Ministerin Reiche und den Vorbereitungen der bundesnetzagentur zur künftigen Eigenkapitalverzinsung bestehe kein Widerspruch. Die Positionen seien eng aufeinander abgestimmt.