Geschäftsklima in der Chemieindustrie verschlechtert sich weiter
Das Geschäftsklima in der Chemieindustrie in Deutschland hat sich im Juli weiter verschlechtert. Der entsprechende Index des Ifo-Instituts sank auf -19,2 Punkte, nachdem er im Juni noch bei -9,5 Zählern gelegen hatte.
Aktuelle lage und Erwartungen
Die Beurteilung der aktuellen Lage fiel von -26,0 auf -28,8 Punkte und erreichte damit den niedrigsten Wert seit zwei Jahren. Die Erwartungen der Unternehmen rutschten erneut in den negativen Bereich und sanken von +8,6 auf -9,2 Punkte. Laut Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf ist die vorübergehende Hoffnung der Chemiebranche auf eine konjunkturelle Erholung verflogen.
Nachfrage und Auftragslage
Die weiterhin schwache Industriekonjunktur belastet die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen sowohl im Inland als auch im Ausland. Die Unternehmen bewerten ihren Auftragsbestand als historisch niedrig; der wert fiel auf den tiefsten Stand seit der Finanzkrise im Jahr 2009.
Beschäftigung und geopolitische Unsicherheiten
Die Unternehmen planen mit weiterem Stellenabbau, die Beschäftigungserwartungen gingen zurück. Zusätzlich belasten geopolitische unsicherheiten die Branche, insbesondere Handelsstreitigkeiten mit den USA. Die neuen Zölle auf Chemikalien und Pharmazeutika wirken sich laut Wolf deutlich negativ auf das US-Geschäft aus, obwohl die Branche ihre Wettbewerbsposition leicht verbessern konnte.