Ifo-Präsident sieht Nachholbedarf bei Innovationsfreundlichkeit in Deutschland
Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo),Clemens Fuest,hält Deutschland für nicht innovationsfreundlich genug. Es seien durchdachte und umfassende Reformen notwendig, um Innovationen zu erleichtern, erklärte Fuest am Donnerstag. Andernfalls werde es schwierig, der deutschen wirtschaft wieder zu nachhaltigem Wachstum zu verhelfen. Eine gezielte Förderung neuer Ideen, Technologien und Geschäftsmodelle sei aus seiner Sicht dringend erforderlich, um die aktuelle Wachstumskrise zu überwinden.
Herausforderungen für innovative Unternehmen
Fuest wies darauf hin, dass deutsche Sparer zwar Kapital hätten, dieses aber nicht in heimische innovative Unternehmen investierten. gründer größerer Start-ups müssten sich daher auch nach der Anfangsphase und trotz vorhandener Mittel an US-Geldgeber wenden. Riskante Investitionen würden vor allem durch das deutsche Steuerrecht benachteiligt.Auch der Kündigungsschutz schränke Innovationen ein. Im Falle des Scheiterns von Projekten müssten Unternehmen diese schnell beenden können, was auch die Möglichkeit einschließe, Arbeitskräfte ohne hohe Nachfolgekosten zu entlassen.
vorbilder aus dem Ausland
Nach Ansicht von Fuest fehlt es derzeit an einem überzeugenden wirtschaftspolitischen Konzept für mehr Innovationen in Deutschland. Inspiration könne man sich in Nachbarländern holen. Dänemark verbinde beispielsweise einen geringen Kündigungsschutz mit einer guten Absicherung bei Arbeitslosigkeit. Dieser Ansatz,bekannt als Flexicurity,könnte laut Fuest zumindest für hochqualifizierte Beschäftigte auch in Deutschland übernommen werden.