Ergebnisse der DIW-Studie zur wirtschaftlichen Entwicklung
Die ostdeutschen Bundesländer holen in der Finanz- und Wirtschaftskraft auf, dennoch wächst die Kluft zwischen den armen und den reichen Bundesländern. Das geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.
Aufholprozess gegenüber ärmeren westdeutschen Ländern
Laut der Studie der Ökonomin Kristina van Deuverden bleiben die Wirtschafts- und Finanzkraft in den ostdeutschen Ländern auch 35 Jahre nach der Deutschen Einheit unterdurchschnittlich. Allerdings haben die ostdeutschen Bundesländer zu den ärmeren westdeutschen Bundesländern aufgeschlossen. So steht das Saarland inzwischen schlechter da als Brandenburg, und auch der Unterschied zu Niedersachsen nimmt weiter ab. Brandenburg profitiert durch seine Nähe zu Berlin sowohl von einem Einwohnerzuwachs als auch von einer wachsenden Steuerbasis. Auch Sachsens Finanzkraft wächst deutlich.
Wachsende Unterschiede zu wirtschaftsstarken Bundesländern
Gleichzeitig wächst die Kluft zu wirtschafts- und finanzstarken Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg. Laut van Deuverden könnte sich diese Entwicklung verstetigen. Verschiedene Szenarien der Steuerentwicklung deuten darauf hin,dass die Heterogenität der Länder weiter zunimmt und das Volumen der Finanztransfers zwischen ihnen steigen wird.Das Ost-West-Gefälle werde zunehmend von einem stadt-Land-Gefälle abgelöst.
Fortschritte bei der Produktivität
Eine weitere DIW-Studie zeigt, dass die Lücke bei der Produktivität deutlich kleiner geworden ist. Im Jahr 1991 lag die Arbeitsproduktivität der ostdeutschen Länder bei rund der Hälfte des gesamtdeutschen niveaus, heute erreicht sie etwa 90 Prozent. Besonders im Bereich personenbezogener Dienstleistungen, wie Bildung, Gesundheit oder öffentliche Verwaltung, konnte Ostdeutschland aufholen. In diesen Bereichen ist die Produktivität inzwischen höher als in Westdeutschland.