Deutlicher Anstieg der Unternehmensinsolvenzen im Juli
Nach Angaben des Leibniz-instituts für Wirtschaftsforschung halle (IWH) ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im juli deutlich gestiegen. Insgesamt meldeten 1.588 Personen- und Kapitalgesellschaften Insolvenz an. Das entspricht einem Anstieg von zwölf Prozent im Vergleich zum Vormonat Juni und 13 Prozent mehr als im Juli 2024. Im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie liegt der Anstieg bei 64 Prozent.
Regionale Unterschiede bei den Insolvenzen
Besonders betroffen von den Insolvenzen waren Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Berlin und Bayern.in den ostdeutschen Bundesländern gingen die Zahlen hingegen leicht zurück.
Betroffene Arbeitsplätze und Ursachen
Trotz des Anstiegs bleibt die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze moderat. In den zehn Prozent der größten Insolvenzfälle waren rund 10.000 Arbeitsplätze betroffen,was etwa 40 Prozent weniger als im Juni entspricht. Laut Steffen Müller, Leiter der IWH-Insolvenzforschung, ist dies vor allem darauf zurückzuführen, dass es wenige Großinsolvenzen gab.
Ein Teil des Anstiegs sei saisonal bedingt, da zum Halbjahr viele Verfahren angestoßen werden, die sich später in der Statistik zeigen. Zudem bot der Juli mit 23 Arbeitstagen viele Termine für Eröffnungen.
Frühindikatoren deuten auf weitere Insolvenzen hin
Das IWH weist auf einen starken Anstieg sogenannter Frühindikatoren hin, die auf kommende Insolvenzen hindeuten. Diese erreichten den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2020.Steffen Müller rechnet daher auch im Herbst mit vielen neuen Fällen, erwartet jedoch weiterhin eine eher geringe auswirkung auf den arbeitsmarkt.