Verhaltener Start des Dax am Montag
Der Dax ist am Montag kaum verändert in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der deutsche Leitindex mit rund 24.300 Punkten berechnet und lag damit minimal über dem Schlussniveau vom Freitag. An der Spitze der Kursliste standen BASF, Siemens und Heidelberg Materials, während FMC, die Commerzbank und Rheinmetall zu den Schlusslichtern zählten.
Zunehmende Unsicherheit bei der handelspolitik
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC markets, erklärte, die Unsicherheit rund um die Handelspolitik nehme weiter zu. Auch im Falle einer Einigung zwischen der Europäischen Union und den USA sei lediglich mit einem Rahmenabkommen zu rechnen. Die Details müssten weiterhin ausgehandelt werden. Stanzl betonte, dass die Wahrscheinlichkeit hoch sei, dass die Unsicherheit auch nach dem 1. August bestehen bleibe.Anleger könnten sich von einem möglichen Deal mit den USA zu viel versprechen.
Stimmung und mögliche Kursentwicklung
Laut Stanzl sei die Stimmung an der Börse zuletzt zu schnell zu positiv geworden. Die Sentimentanalyse deute kurzfristig auf eine Abkühlung hin. Auch die jüngsten Kursbewegungen im Dax seien auffällig. Das Rekordhoch vom 10. Juli könnte sich im Nachhinein als Bullenfalle herausstellen, da die Rally seitdem nicht fortgesetzt wurde.
Eine Bestätigung für die Bullenfalle sieht stanzl, falls der Dax wieder unter 24.000 Punkte fällt. In diesem Fall drohe eine Trendwende mit ausgedehnteren Kursverlusten. Im ungünstigsten Szenario könnte der Dax um bis zu zehn Prozent nachgeben. Auch ein Rückgang in den Bereich von 21.000 bis 22.000 Punkten sei bei einer moderaten Korrektur möglich.
Einflussfaktoren auf die Dax-Entwicklung
Stanzl nannte mehrere Gründe für mögliche fallende Dax-Kurse. Die Europäische Zentralbank werde die Leitzinsen am Donnerstag voraussichtlich nicht weiter senken und könnte Signale für eine abwartende haltung senden. Zudem könnte die laufende Berichtssaison Enttäuschungen bereithalten, da Unsicherheiten im handel, geopolitische Faktoren und der gestiegene Euro Herausforderungen darstellen.
Sollte der Dax jedoch über 24.000 Punkten bleiben und neue Höchststände erreichen, wäre die Gefahr einer Trendwende laut Stanzl gebannt.Entscheidend sei, ob die führenden Unternehmen im Dax die schwäche anderer Sektoren ausgleichen könnten. Die kommenden Unternehmenszahlen würden hier aufschluss geben.
Entwicklung von Euro und Ölpreis
Am Montagmorgen zeigte sich die europäische Gemeinschaftswährung etwas stärker. Ein Euro kostete 1,1642 US-Dollar, während ein US-Dollar für 0,8590 Euro zu haben war.
Der Ölpreis gab leicht nach. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 69,17 US-dollar und lag damit um 11 Cent beziehungsweise 0,2 Prozent unter dem Schlusskurs des vorherigen Handelstags.