Schwacher Handelsstart für den Dax
Der Dax ist am Dienstag mit Kursverlusten in den handel gestartet. Gegen 9:30 Uhr notierte der Leitindex bei rund 23.850 Punkten und damit 0,8 Prozent unter dem Schlussstand des Vortages. An der Spitze der Kursliste lagen Continental, Rheinmetall und Qiagen, während FMC, Bayer und Vonovia zu den größten Verlierern zählten.
Verhaltene Marktstimmung und niedrige Umsätze
Nach Einschätzung von Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, sei der dax weiterhin von einer zurückhaltenden Marktstimmung geprägt. Dies zeige sich an den niedrigen Schwankungen und vergleichsweise geringen Umsätzen. Stanzl betonte, dass der fehlende Wille, die Marke von 24.000 Punkten nachhaltig zu unterschreiten, den Druck auf Leerverkäufer erhöhe, ihre positionen zu überdenken. Sollte es den sogenannten Bären nicht gelingen, sich durchzusetzen, könnte eine erfolgreiche Verteidigung der Marke zu einem Short Squeeze und damit zu einem dynamischen Kursanstieg führen.
Spekulationen über Zinssenkung der US-Notenbank
Die Spekulationen darüber, welcher Markt am stärksten von einer möglichen Zinssenkung der US-Notenbank profitieren könnte, hielten laut Stanzl auch nach dem verlängerten Wochenende in den USA an. Besonders Gold profitiere, der preis erreiche neue Rekordstände. Sollte die Federal Reserve in gut zwei Wochen die Zinsen senken, werde dies von den anhaltenden Angriffen des US-Präsidenten auf die Unabhängigkeit der Notenbank überschattet. Zwar könnten die Finanzierungsbedingungen in den USA verbessert werden,doch die Kerninflation liege weiterhin deutlich über dem angestrebten Ziel von zwei Prozent.
Ausblick auf den Aktienmarkt und Entwicklung des Goldpreises
Stanzl wies darauf hin, dass selbst stärkere Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten einer Zinssenkung im September voraussichtlich nicht mehr entgegenstehen würden.Anleger setzten daher auf einen weiter steigenden Goldpreis. Für Aktien rechne man angesichts der schwachen Saisonalität und der hohen Bewertungen mit einer Zunahme der Schwankungen. Der September gilt traditionell als einer der schwächsten Börsenmonate.
Entwicklung von Euro und Ölpreis
Am Dienstagmorgen zeigte sich die europäische Gemeinschaftswährung schwächer. Ein Euro kostete 1,1677 US-Dollar, ein Dollar war entsprechend für 0,8564 Euro erhältlich. Der Ölpreis legte hingegen zu: ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher zeit 68,70 US-Dollar, das waren 55 Cent oder 0,8 Prozent mehr als am Ende des vorherigen Handelstags.