Chiphersteller Nexperia: Spaltung zwischen China-Zweig und Restkonzern
Abrechnung und Zahlungswege geändert
Der Chiphersteller Nexperia liefert wieder Produkte aus seinem Werk in China. Das Unternehmen ist jedoch faktisch in einen China-Zweig und den übrigen Konzern gespalten. Kunden des chinesischen Werks zahlen nicht auf ein Konzernkonto, sondern auf Konten außerhalb der Nexperia-Gruppe. Zudem erfolgt die Bezahlung nicht wie üblich in US-Dollar,sondern in chinesischer Währung. Dies teilte das Unternehmen auf Anfrage mit,wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet.
Ein Unternehmenssprecher erklärte, es sei positiv, dass wieder Produkte aus dem Werk geliefert werden könnten. die Bestellungen würden jedoch anders als bisher abgerechnet. Beim Konzern mit Sitz in Nijmegen in den Niederlanden gehe kein Geld ein. Kunden müssten auf Druck des örtlichen Managements in China bezahlen. Die Lage sei zwar nicht existenzbedrohend, aber dennoch besorgniserregend.
Unternehmensstruktur und Eigentümer
Nexperia ist ein wichtiger Lieferant für zahlreiche Industrieunternehmen, insbesondere in der Automobilindustrie. Das Unternehmen erzielte 2024 einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro. Nexperia war früher Teil des Philips-Konzerns und gehört seit 2019 dem chinesischen Investor Zhang Xuezheng über dessen Gesellschaft Wingtech.
Zwischen dem europäischen und dem chinesischen Teil des Konzerns gibt es Differenzen. Diese sind auf politische Spannungen zwischen den Niederlanden, China und den USA sowie auf interne Konflikte zurückzuführen. In Nijmegen betreibt Nexperia Forschung und Entwicklung. Die Produktion erfolgt im Hauptwerk Hamburg, in Manchester und an drei asiatischen Standorten, darunter das Werk im chinesischen Dongguan.
Produktionszahlen und Märkte
Nach Angaben von Nexperia produzieren die Werke außerhalb Chinas jährlich 45 Milliarden chips. Das Werk in Dongguan stellt 50 Milliarden Chips für den Export her, der Rest ist für den chinesischen Markt bestimmt. Die Produkte aus China sind im Durchschnitt günstiger als die anderer werke, weshalb der Umsatz im Verhältnis zum Absatz geringer ausfällt.
Nexperia fertigt Standardchips und erwirtschaftet etwa die Hälfte des Geschäfts mit der Automobilindustrie. Weitere Einsatzbereiche sind GPS-Tracker, Smartphones, Wärmepumpen und Temperatursensoren für die Medizintechnik.




