Bauministerin kritisiert fehlenden Innovationsgeist
Bauministerin Verena Hubertz (SPD) hat einen mangelnden Innovationsgeist in Deutschland beklagt. „Wir sind zu langsam, wir sind zu bürokratisch, wir sind zu pessimistisch, wir sind irgendwie behäbig geworden“, sagte die SPD-Politikerin im Podcast „Meine schwerste entscheidung“ der Funke-Mediengruppe. Gemütlichkeit könne sich Deutschland nicht mehr erlauben. „Diese ungeduld und diesen Startup-Spirit, den brauchen wir im ganzen Land“, betonte sie.
Kritik an Umsetzung politischer Vorhaben
Vorhaben wie Bürokratieabbau und Planungsbeschleunigung seien zwar im Koalitionsvertrag verankert. Es komme jedoch nicht darauf an, diese nur festzuschreiben, sondern sie auch umzusetzen. Bei der Umsetzung gebe es häufig lediglich einen Minimalkonsens, kritisierte Hubertz.„Und so kommen wir nicht weiter.“
Vergleich zwischen Startup-Kultur und Politik
Bevor sie 2021 in die Politik ging, gründete Hubertz ein Start-up und entwickelte die Koch-App „Kitchen Stories“. In der Politik vermisse sie die Startup-Kultur, erklärte die Ministerin. In einem Start-up gelte: „Hast du hier was beizutragen, bringst du dich ein? Ansonsten: Da ist die Tür, mach was aus der Zeit.“ In der Politik gebe es hingegen viele Präsenztermine, die nicht immer mit einem konkreten Ergebnis verbunden seien.
Beispiel aus dem politischen Alltag
Im Podcast verwies Hubertz auf ein Beispiel aus ihrer Anfangszeit im Bundestag. Sie habe sich gewundert, dass andere Abgeordnete mit zwei Mitarbeitern zu Besprechungen erschienen. „Und die mitarbeitenden sitzen irgendwie in der zweiten Reihe und so ein Termin dauert drei bis vier Stunden. Und ich habe mir gedacht, was für eine Zeitverschwendung.“