Umfrage zur Hausärzte-Versorgung in Deutschland
Zum Start des Hausärztetages in Berlin verweist der Hausärzteverband auf eine Umfrage,nach der eine Mehrheit der Menschen in Deutschland missstände im Gesundheitssystem sieht und zu Veränderungen bereit ist.
Sorge um zukünftige medizinische Versorgung
Laut einer Studie, über die die „Rheinische Post“ berichtet, sind 72 Prozent der 5.000 Befragten besorgt, dass die medizinische Versorgung in haus- und Facharztpraxen aufgrund der älter werdenden Bevölkerung in Zukunft nicht mehr ausreichend gewährleistet sein wird. Nur 17 Prozent teilen diese Sorge nicht.
Bewertung der Prioritäten der Bundesregierung
Knapp 73 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Bundesregierung der Sicherstellung der medizinischen Versorgung im Vergleich zu anderen Themenbereichen nicht ausreichend Priorität einräumt. Zudem stimmen rund 62 Prozent der Aussage zu, dass grundlegende reformen notwendig sind, um die Gesundheitsversorgung langfristig zu sichern. Auch eine Umstellung der Patienten wird dabei als erforderlich angesehen.
Unterschiede zwischen den Altersgruppen
Besonders die Über-65-Jährigen zeigen sich offen für Reformen: In dieser Altersgruppe stimmen knapp 70 prozent der Notwendigkeit von Veränderungen zu. bei den 18- bis 29-Jährigen sind es mit 53 Prozent deutlich weniger.
Akzeptanz neuer Versorgungsmodelle
Jeder zweite Befragte kann sich vorstellen, sich bei einfachen Anliegen wie einer Erkältung künftig von einer nicht-ärztlichen Fachkraft betreuen zu lassen, sofern ein Arzt hinzugezogen werden kann. Zudem zeigt die Umfrage eine große Bereitschaft zu sogenannten Hausarztprogrammen: 63 Prozent der Befragten würden ein System befürworten, bei dem bei allen gesundheitlichen Fragen zunächst eine Hausarztpraxis aufgesucht wird, wenn dies zu einer besseren Versorgung führt.