geringe Reformbereitschaft in der deutschen Bevölkerung
Eine aktuelle umfrage des Instituts für demoskopie Allensbach im Auftrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zeigt, dass die Bereitschaft der deutschen Bevölkerung, schmerzhafte Reformen und Einschnitte mitzutragen, auch 27 Jahre nach der „Ruck-Rede“ des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog nur schwach ausgeprägt ist.
Akzeptanz für Reformen bleibt gering
laut Umfrage finden lediglich 23 prozent der Befragten eine Erhöhung des Renteneintrittsalters akzeptabel. Nur sieben Prozent halten eine geringere Rente für hinnehmbar. Die Demoskopen stellen dabei einen deutlichen Kontrast zwischen der verbreiteten Einsicht, dass grundlegende Änderungen in Wirtschaft und Sozialsystemen notwendig sind, und der tatsächlichen Bereitschaft, diese Änderungen mitzutragen, fest.
Erwartungen an zukünftige Entwicklungen
Die Befragten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Hälfte sollte angeben,bei welchen gesellschaftlichen Entwicklungen sie erwarte,dass diese in den kommenden Jahren eintreten. 84 Prozent rechnen damit, dass das Renteneintrittsalter erhöht wird. 78 Prozent erwarten, dass künftige Rentner eine geringere rente erhalten als heutige Rentner.Zwischen 58 und 50 Prozent gehen davon aus, dass die Qualität der Gesundheitsversorgung sinken wird, der Staat Leistungen wie im Kulturbereich einschränken muss, die soziale Absicherung reduziert wird und Arbeitnehmer mehr Stunden pro Woche arbeiten müssen.
Akzeptanz der erwarteten Veränderungen
Die andere Hälfte der Befragten wurde gefragt, welche dieser Entwicklungen sie angesichts der Herausforderungen für Deutschland akzeptabel fände.keine der genannten Veränderungen wurde von einer relevanten Minderheit akzeptiert. Am ehesten konnten sich die Befragten noch mit der Aussicht anfreunden, dass der Staat Leistungen in Bereichen wie der Kultur einschränkt – dies hielten 33 Prozent für hinnehmbar.Alle anderen genannten Punkte wurden von mehr als drei Vierteln der Befragten abgelehnt.
Details zur Umfrage
Die Umfrage wurde zwischen dem 1. und 14. August 2025 durchgeführt. Insgesamt wurden 1.051 personen befragt.