Rückgang der Geburtenziffer verlangsamt sich
Die zusammengefasste Geburtenziffer ist 2024 in Deutschland auf 1,35 Kinder je Frau gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um zwei Prozent im Vergleich zum Jahr 2023, in dem die Geburtenziffer unter Berücksichtigung der korrigierten Bevölkerungszahl des Zensus 2022 bei 1,38 Kindern je Frau lag, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.Damit verlangsamte sich der Rückgang im Jahr 2024 deutlich. In den Jahren 2022 und 2023 war die Geburtenziffer gegenüber dem Vorjahr um acht beziehungsweise sieben Prozent gesunken.
Geburtenzahlen und regionale Unterschiede
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 677.117 Kinder geboren. Das sind 15.872 Geburten oder ebenfalls zwei Prozent weniger als im Vorjahr (2023: 692.989 Neugeborene). Die zusammengefasste Geburtenziffer lag in den Bundesländern zwischen 1,21 in Berlin und 1,42 in Niedersachsen. In den östlichen Flächenländern betrug die Geburtenziffer 1,27 Kinder je Frau und war damit deutlich geringer als in den westlichen Bundesländern mit 1,38 Kindern je Frau. In Brandenburg lag die Geburtenziffer im Osten am höchsten bei 1,34 Kindern je Frau.
Veränderungen in den Bundesländern
Im Vergleich zum Vorjahr sank die Geburtenziffer 2024 in allen Bundesländern. Den stärksten Rückgang verzeichnete Thüringen, wo die Geburtenziffer um sieben Prozent von 1,33 kindern je frau im Jahr 2023 auf 1,24 im Jahr 2024 zurückging. Am geringsten war der Rückgang in Baden-Württemberg mit einem Prozent von 1,41 auf 1,39 Kinder je Frau.
Geburtenziffer nach Staatsangehörigkeit
Die Geburtenziffer der Frauen mit deutscher staatsangehörigkeit sank 2024 auf 1,23 Kinder je Frau. Eine ähnlich niedrige Geburtenhäufigkeit wurde zuletzt 1996 mit 1,22 Kindern je Frau gemessen. Besonders deutlich war der Rückgang der geburtenziffer mit minus acht Prozent im Jahr 2022 und minus sieben Prozent im Jahr 2023. Im Jahr 2024 sank sie dagegen nur noch um drei Prozent. Bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit lag die Geburtenziffer 2024 bei 1,84 Kindern je Frau, was einem Rückgang um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Geburtenhäufigkeit ausländischer Frauen geht seit 2017 nahezu kontinuierlich zurück.
Endgültige Kinderzahl und Altersstruktur der Eltern
Die endgültige Kinderzahl lässt sich aktuell für frauen bis zum Geburtsjahrgang 1975 ermitteln. Frauen dieses jahrgangs, die 2024 mit 49 Jahren das Ende des gebärfähigen Alters nach statistischer Definition erreicht haben, brachten durchschnittlich 1,58 Kinder zur Welt.Die endgültige Kinderzahl war bei den Frauen der 1960er-Jahrgänge kontinuierlich gesunken und erreichte beim Jahrgang 1968 mit 1,49 Kindern je frau ihr historisches Minimum. Frauen der 1970er-Jahrgänge bringen im Durchschnitt mehr Kinder zur Welt, insbesondere im Alter über 30 Jahren.
Durchschnittsalter bei Geburt
Im Jahr 2024 waren Mütter bei der Geburt im Durchschnitt 31,8 Jahre alt, Väter 34,7 Jahre. Das Durchschnittsalter der Mütter schwankt seit 2021 leicht um diesen Wert, das Alter der Väter blieb konstant. Zwischen 1991 und 2024 stieg das Durchschnittsalter bei Müttern um 3,9 Jahre (1991: 27,9 Jahre) und bei Vätern um 3,8 Jahre (1991: 31,0 Jahre). Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt des ersten Kindes lag 2024 bei 30,4 Jahren,Väter waren beim ersten Kind der Mutter im Schnitt 33,3 Jahre alt. Damit waren Väter beim ersten Kind durchschnittlich 2,9 Jahre älter als Mütter. In den vergangenen zehn Jahren sind Eltern zum Zeitpunkt der Geburt des ersten Kindes tendenziell älter geworden. Im Jahr 2015 waren Mütter im Durchschnitt 29,7 Jahre und Väter 32,8 Jahre alt.