Menge gefährlicher Abfälle in Deutschland auf niedrigstem Stand seit 2015
Im Jahr 2023 sind in Deutschland 22,5 Millionen Tonnen gefährliche abfälle angefallen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit. Damit sank die Menge gefährlicher Abfälle um 2,4 Prozent oder 0,6 Millionen Tonnen im Vergleich zum Jahr 2022, als 23,1 Millionen Tonnen registriert wurden. Dies ist der niedrigste stand seit 2015, als 22,3 Millionen Tonnen gefährlicher Abfälle anfielen.
Eigenschaften und Entsorgung gefährlicher Abfälle
Gefährliche Abfälle sind abfallarten mit bestimmten Gefährlichkeitsmerkmalen, die eine bedrohung für Mensch und Umwelt darstellen. Sie können beispielsweise brandfördernd, krebserregend oder reizend sein.Für diese Abfälle sind Begleitscheine vorgeschrieben, und sie müssen speziellen Entsorgungswegen und -verfahren zugeführt werden, um eine sichere und umweltverträgliche Zerstörung der enthaltenen Schadstoffe zu gewährleisten.
Verteilung nach Abfallarten
Wie bereits in den Vorjahren machten Bau- und Abbruchabfälle den größten Anteil an der Gesamtmenge gefährlicher Abfälle aus. im Jahr 2023 betrug ihr Anteil 8,6 Millionen Tonnen oder 38,4 Prozent des Gesamtaufkommens. Die zweitgrößte Menge stammte aus Abfallbehandlungsanlagen, öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen sowie aus der Aufbereitung von Wasser für den menschlichen Gebrauch und für industrielle Zwecke. dazu zählen unter anderem Kläranlagen und Wasserwerke, die zusammen 7,0 Millionen Tonnen oder 31,0 Prozent ausmachten. Im Jahr 2022 hatten die Anteile dieser beiden Abfallarten bei 40,2 Prozent (9,3 Millionen Tonnen) beziehungsweise 29,3 Prozent (6,8 Millionen Tonnen) gelegen.
Herkunft der gefährlichen Abfälle
Der Großteil der gefährlichen Abfälle wurde 2023 in zwei Wirtschaftsabschnitten erzeugt. 9,1 Millionen Tonnen oder 40,3 Prozent stammten aus dem Bereich „Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen“. Im Jahr 2022 lag dieser Wert bei 9,4 Millionen Tonnen beziehungsweise 40,8 Prozent. Zu diesem Bereich zählen unter anderem Entsorgungsanlagen wie Deponien oder Anlagen zur Aufbereitung flüssiger und wasserhaltiger Abfälle mit organischen Stoffen. 4,9 Millionen Tonnen oder 21,5 Prozent der gefährlichen Abfälle entfielen auf das verarbeitende Gewerbe, insbesondere auf Betriebe zur herstellung von Maschinen, metallerzeugnissen und chemischen Erzeugnissen. Im Jahr 2022 waren es 4,7 Millionen Tonnen oder 20,4 Prozent.
Primär- und Sekundärerzeuger
Im Jahr 2023 stammten 16,1 Millionen Tonnen oder 71,6 Prozent der gefährlichen Abfälle von Primärerzeugern, bei denen die Abfälle im eigenen Betrieb erstmalig angefallen sind.Das waren 5,3 Prozent oder 0,9 Millionen tonnen weniger als im Jahr 2022. 6,4 Millionen Tonnen oder 28,4 Prozent entfielen auf sogenannte sekundär erzeugte Abfallmengen aus Zwischenlagern oder von Abfallentsorgern, bei denen der Abfall nicht ursprünglich entstanden ist. Die Menge gefährlicher Abfälle sank hier gegenüber 2022 um 5,5 Prozent oder 0,3 Millionen Tonnen.