Einkommen von Ruheständlern ab 65 Jahren
Jede fünfte Person im Ruhestand ab 65 Jahren verfügt über ein monatliches Nettoäquivalenzeinkommen von maximal 1.400 Euro. Weitere 20 Prozent der Ruheständler haben ein Einkommen zwischen 1.400 und rund 1.790 Euro monatlich. Die 20 Prozent mit dem höchsten Einkommen erhalten mehr als rund 2.870 Euro netto im Monat. Diese Zahlen veröffentlichte das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) 2024.
Definition und Entwicklung des Nettoäquivalenzeinkommens
Betrachtet wurden Rentnerinnen und Rentner sowie Pensionärinnen und Pensionäre ab 65 Jahren, insgesamt zuletzt 16,3 Millionen menschen. Das Nettoäquivalenzeinkommen ist ein bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen, das einen Vergleich von Personen in unterschiedlich zusammengesetzten Haushalten ermöglicht.
Das mittlere Nettoäquivalenzeinkommen (Median) für Ruheständler ab 65 Jahren lag zuletzt bei 1.990 Euro monatlich. Das bedeutet, dass die eine Hälfte der Ruheständler über weniger, die andere Hälfte über mehr Einkommen verfügte. Im Vergleich dazu lag das mittlere Nettoäquivalenzeinkommen der Gesamtbevölkerung bei rund 2.300 Euro pro Monat.
In den vergangenen Jahren ist sowohl die Zahl der Ruheständler ab 65 Jahren als auch deren Einkommen gestiegen. Im Jahr 2021 gehörten 15,9 Millionen Menschen zu dieser gruppe, ihr mittleres Einkommen betrug damals rund 1.820 Euro monatlich. Bis 2024 stieg dieser Wert um neun Prozent. Das mittlere Einkommen der Gesamtbevölkerung erhöhte sich im gleichen zeitraum um elf Prozent (2021: 2.080 Euro).
Zusammensetzung der Einkommensquellen
Rentnerhaushalte beziehen ihr Einkommen überwiegend aus Alterseinkünften. In Haushalten, in denen ausschließlich Rentnerinnen und Rentner beziehungsweise Pensionärinnen und Pensionäre leben, machten Renten und Pensionen durchschnittlich 92 Prozent des Einkommens aus. Fünf Prozent stammten aus Vermögenseinnahmen, zwei Prozent aus Erwerbstätigkeit und ein Prozent aus Transferzahlungen wie etwa Grundsicherung im Alter.
Unterschiede zwischen Frauen und Männern
Betrachtet man nur die Alterseinkünfte, zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen ab 65 Jahren,die eine Rente oder Pension bezogen,erhielten im Durchschnitt brutto rund 1.720 Euro pro Monat. Männer kamen auf etwa 2.320 Euro. Damit lagen die Alterseinkünfte von Frauen im Schnitt gut ein Viertel unter denen der Männer. Der sogenannte Gender Pension Gap betrug 25,8 Prozent. ein Grund für diese Lücke ist die geringere Erwerbstätigkeit von Frauen. Zu den Alterseinkünften zählen Altersrenten und -pensionen, Hinterbliebenenrenten und -pensionen sowie Renten aus individueller privater vorsorge.
Hinterbliebenenrenten und -pensionen sind abgeleitete Ansprüche, da sie von der Erwerbstätigkeit des ehepartners abhängen. Werden diese Ansprüche bei der Betrachtung ausgeklammert, erhöht sich der Gender Pension Gap auf 36,9 Prozent.
In den vergangenen Jahren ist der Gender Pension Gap leicht zurückgegangen. Im Jahr 2021 lag er für alle Alterseinkünfte noch bei 29,8 Prozent, für die Einkünfte ohne Hinterbliebenenrente bei 41,0 Prozent.
Grundsicherung im Alter
Eine wachsende Zahl von Rentnerinnen und Rentnern ist auf staatliche Unterstützung angewiesen. Zum Jahresende 2024 erhielten knapp 739.000 Menschen Grundsicherung im Alter nach dem SGB XII. Diese Personen haben die Altersgrenze erreicht oder überschritten und können ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen oder Vermögen bestreiten.
Die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung im Alter ist in den vergangenen Jahren gestiegen.Ende 2024 waren es 7,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (knapp 690.000) und 31,0 Prozent mehr als Ende 2020 (564.000). Ein grund für diesen Anstieg ist die gestiegene Zahl leistungsberechtigter Ukrainerinnen und ukrainer. Dadurch erhöhte sich auch der Anteil der Grundsicherungsempfängerinnen und -empfänger: Ende 2024 bezogen 4,1 Prozent der Bevölkerung ab Erreichen der Altersgrenze Grundsicherung im Alter. Ein Jahr zuvor lag der Anteil bei 3,9 Prozent, vier Jahre zuvor bei 3,2 Prozent.