Aktueller Stand der Scanner-Ausstattung an deutschen Flughäfen
Deutsche Flughäfen sind derzeit nicht ausreichend für die Freigabe von Flüssigkeiten im Handgepäck gerüstet. Die dafür notwendigen modernen CT-Scanner sind noch nicht flächendeckend im Einsatz.Eine Umfrage des Wirtschaftsmagazins „Capital“ bei den zehn größten deutschen Flughäfen ergab, dass die technische Ausstattung noch nicht überall auf dem neuesten Stand ist.
Verfügbarkeit und Technik der CT-Scanner
Insgesamt stehen an den deutschen Flughäfen bereits rund 100 hochmoderne CT-Scanner neben anderen Kontrollgeräten zur Verfügung. Diese Geräte, die aus der Medizin bekannte Computertomografie nutzen, können mithilfe von 3D-Bildern Flüssigkeiten wie cola oder Wasser von Sprengstoff unterscheiden. Allerdings verfügen noch nicht alle CT-Scanner über das erforderliche Software-Update.Kein deutscher Flughafen ist bislang vollständig auf die CT-Technik umgerüstet.
Beispiele aus einzelnen Flughäfen
Am Frankfurter Flughafen soll das neue Terminal 3 ab Frühjahr 2026 komplett mit CT-Scannern ausgestattet sein.In den bestehenden Terminals 1 und 2 sind aktuell 40 von 160 Kontrollspuren mit CT-Scannern ausgerüstet. Der Flughafen München verfügt derzeit über 20 CT-Geräte, benötigt jedoch insgesamt 60, wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte. Der Freistaat Bayern investiert dafür 45 Millionen Euro.Die neuen Geräte sollen künftig 500 Passagiere pro Stunde kontrollieren, ohne dass Flüssigkeiten oder elektronische Geräte aus dem Handgepäck genommen werden müssen.
in Berlin sind aktuell 24 Scanner im Einsatz, in Düsseldorf sieben und in Hamburg sechs. Die Flughäfen Köln/Bonn, Hannover und Nürnberg verfügen jeweils über einen CT-Scanner. Am Flughafen Memmingen gibt es derzeit noch keinen CT-Scanner, vier Geräte sollen bei der nächsten baulichen Erweiterung installiert werden. Ein Zeitpunkt für diese Erweiterung steht noch nicht fest. Der Flughafen Stuttgart hat auf die Anfrage von „capital“ nicht geantwortet.
Regelungen für Flüssigkeiten im Handgepäck
Die Europäische Union hat im Juli die seit 2006 geltenden strengen Regeln für Flüssigkeitskontrollen an Flughäfen gelockert. Bislang durften nur Flüssigkeiten in 100-Milliliter-Behältern im Handgepäck mitgeführt werden, die in einem wiederverschließbaren, transparenten Plastikbeutel mit einem Fassungsvermögen von maximal einem Liter verstaut werden mussten. Diese Regelung ist nun nicht mehr erforderlich. Passagiere dürfen künftig Flüssigkeiten in Flaschen mit bis zu zwei Litern mitnehmen, sofern das Handgepäck mit den entsprechenden CT-Scannern kontrolliert wird. in Deutschland ist dies jedoch noch nicht flächendeckend möglich, solange nicht alle Kontrollgeräte entsprechend umgerüstet sind.