IAEA-Chef erwartet mögliche Rückkehr Deutschlands zur Kernenergie
Gespräche beim G7-Energieministertreffen
Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Mariano Grossi, sieht Anzeichen für eine mögliche Rückkehr Deutschlands zur Kernenergie. In einem Interview mit dem Newsletter „Energie und Klima“ von „Politico“ berichtete Grossi von Gesprächen mit Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) beim G7-Energieministertreffen in Toronto. Laut Grossi werde das Thema Kernenergie in Deutschland sehr ernsthaft geprüft.
Fokus auf neue Technologien
Grossi erklärte, dass große Kernkraftwerke in Deutschland als zu teuer gelten. Daher liege der Schwerpunkt auf kleineren Reaktoren, sogenannten Small Modular Reactors (SMR), sowie auf der Fusionsenergie. Deutschland verfüge weiterhin über große Kompetenzen in der Nukleartechnologie. Grossi äußerte die Erwartung, dass diese Fähigkeiten in den kommenden Jahren wieder verstärkt genutzt werden könnten.
Bundesregierung setzt auf Fusionsenergie
Im Bereich der Fusionsenergie hat die Bundesregierung einen Aktionsplan vorgelegt. Das Ziel,den ersten Fusionsreaktor der welt zu realisieren,ist im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Katherina Reiche betonte im Mai auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel die Bedeutung, Technologien wie SMR mitzuentwickeln. Auch beim Berlin Global Dialog im Oktober äußerte sie sich ähnlich.
Bundeswirtschaftsministerium dementiert Pläne
Ein sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums erklärte auf Anfrage von „Politico“, es gebe keinen Plan, in Deutschland bei der Energieerzeugung erneut auf Atomkraft zu setzen. Persönliche Gespräche würden grundsätzlich nicht kommentiert.





