Bundesärztekammer-Präsident fordert Zuckersteuer und Gesundheitsunterricht
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Einführung einer Zuckersteuer und eines verbindlichen Gesundheitsunterrichts an Schulen gefordert. Durch Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung bei Kindern und Jugendlichen sei bereits jetzt absehbar, dass eine große Zahl zusätzlicher Diabetes-Erkrankungen zu erwarten sei, sagte Reinhardt dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben). Es sei eine Frage der Verantwortung, dass die politik auf bestehende Missstände reagiere.
Deutschland im europäischen Vergleich bei Prävention zurück
Ergebnisse des Public Health Index
Reinhardt verwies auf den „Public Health Index“, der den Umsetzungsstand wissenschaftlich empfohlener Präventionsmaßnahmen misst. Demnach liege Deutschland auf Platz 17 von 18 untersuchten Staaten in Europa.
Zu den Empfehlungen dieses Indexes gehörten höhear Steuern auf Zucker, Tabak und Alkohol, da dies den Konsum senke, sagte Reinhardt. Zudem werde ein verbindlicher Gesundheitsunterricht an den Schulen empfohlen. Dieser könne nach seinen Worten mit den Mehreinnahmen aus entsprechenden Steuern finanziert werden.
Forderung nach Handyverbot in Schulen
Im Zusammenhang mit Gesundheitsprävention und der Situation von Kindern und Jugendlichen sprach sich Reinhardt auch für ein Verbot der Handy-Nutzung in Schulen aus. die Schule müsse ein handyfreier Raum werden,weil sie ein geschützter Ort für Lernen,persönliche Entwicklung und soziale Begegnung sein solle,erklärte er. Dies solle ohne permanente digitale Ablenkung durch Tiktok, WhatsApp und andere Dienste stattfinden.
einschätzung zu Social-Media-Verboten
Ein generelles Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige nach dem Vorbild Australiens lehnte Reinhardt als zu weitgehend ab. Es gebe auch positive Effekte, wenn sich junge Menschen in sozialen Netzwerken zusammenfänden und verabredeten. Außerdem sollten Kinder und Jugendliche Kompetenzen entwickeln, um vernünftig mit digitalen Medien umzugehen, sagte der Präsident der Bundesärztekammer.










