Kritik an fehlender Regenbogenflagge zum Christopher Street day
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,Georg Bätzing,hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) dafür kritisiert,dass am diesjährigen Christopher Street Day auf dem Reichstag in Berlin keine Regenbogenflagge gehisst wurde. „Ich finde es schade, dass sie es dieses Jahr abgelehnt hat“, sagte Bätzing dem „Stern“.„Es wäre ein gutes Zeichen gewesen. Das sage ich bewusst als katholischer Bischof.“
Haltung der katholischen kirche zur Homosexualität
Bätzing,der auch Bischof von Limburg ist,verwies auf die bisherige Haltung der katholischen Kirche zur Homosexualität. im katholischen Katechismus heißt es, gelebte Homosexualität sei „in sich nicht in Ordnung“ und „in keinem Fall zu billigen“. Bätzing forderte eine Korrektur dieser Sichtweise: „Homosexualität ist keine Sünde. Wir haben im Synodalen Weg gesagt, wir wollen das ändern. Auch andere Teile des Katechismus wurden geändert, etwa zur Todesstrafe.“
Kirchliche Reformen und Nachwuchsmangel
Der Vorsitzende der bischofskonferenz räumte ein, dass die katholische Kirche sich derzeit in einer großen Krise befinde. „Viele Menschen sagen: Ich komme gut ohne Gott klar.“ Besonders der Nachwuchsmangel bei katholischen Geistlichen bereitet Bätzing Sorgen: „Ohne Priester droht unser sakramentales Leben zu versanden, die Kirche wird innerlich ausgehöhlt.“ Er forderte erneut Reformen innerhalb der Kirche: „Ich will die Beteiligung unserer Mitglieder an Entscheidungen. Das ist kein Verlust des Katholischen, sondern dessen Bereicherung.“
Keine kirchliche Trauung für gleichgeschlechtliche Paare
Bätzing machte deutlich, dass es weiterhin keine katholisch-kirchlichen Trauungen für schwule und lesbische Paare geben werde. Zwar wolle er „eine Kirche der offenen Arme. Eine, die sagt: Du hast einen Platz bei uns, auch wenn du nicht von allem überzeugt bist.“ Für ihn gelte jedoch: „Ehe im christlichen Sinn ist die Verbindung von Mann und Frau mit der Offenheit für Kinder, das ist schon biblisch bezeugt.“
Position zur abtreibung
Auch beim Thema Abtreibung will Bätzing an den bisherigen Positionen der katholischen Kirche festhalten. „Ich glaube, das ist etwas von dem Widerständigen der katholischen Kirche, das bleiben muss.Da können und wollen wir nicht anders: Die Würde des Menschen ist unantastbar, auch im Mutterleib, vom ersten Augenblick seines Daseins an.“