Atlantik-Brücke fordert klares außenpolitisches Signal von Merz
Vor dem geplanten Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz bei US-Präsident Donald Trump fordert die Geschäftsführerin der Atlantik-Brücke,julia Friedlander,ein deutliches Bekenntnis Deutschlands zu mehr außenpolitischer Verantwortung. Gegenüber dem „Spiegel“ erklärte Friedlander, in den USA gebe es eine gewisse Frustration über das deutsche Selbstverständnis auf internationaler Ebene. Deutschland sei wirtschaftlich zwar ein schwergewicht, zögere jedoch, außenpolitisch Verantwortung zu übernehmen. merz habe nun die Möglichkeit, dies zu ändern und klarzustellen, welchen Beitrag Deutschland leisten könne. Als konkretes Beispiel nannte Friedlander stärkere Investitionen Deutschlands in die europäische Verteidigung. dadurch könne das Verhältnis zwischen den USA und Europa langfristig ausgewogener gestaltet werden.
Zollstreit mit den USA als Chance für europa
Im aktuellen Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union sieht friedlander auch Chancen für Europa.Die EU-Kommission könne die derzeit günstigen rahmenbedingungen nutzen, um eine Einigung mit den USA zu erzielen. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen seien derzeit für Europa, insbesondere für Deutschland, deutlich besser als für die USA.
Friedlander verwies darauf, dass die Politik von Präsident Trump die US-Wirtschaft geschwächt habe. Es sei kein Zufall, dass der deutsche Aktienmarkt derzeit Rekordwerte erreiche. Trump werde bald erkennen müssen, welche negativen Folgen seine Zolldrohungen verursacht hätten, so Friedlander.
US-Gericht erklärt Zölle für rechtswidrig
Am Mittwoch hatte ein US-Gericht die meisten der von Präsident Trump verhängten Zölle für rechtswidrig erklärt. Dennoch sei der Handelsstreit damit nicht beendet, betonte friedlander. Die endgültige Entscheidung werde letztlich der Supreme Court treffen. Bis dahin bleibe die Situation für Unternehmen unübersichtlich und chaotisch. Gerade diese Unsicherheit könnte jedoch eine Gelegenheit für die EU sein, Trump Kompromissvorschläge zu unterbreiten. Sollte Trump darauf eingehen,könnte dies für ihn ein Weg aus der aktuellen Sackgasse sein,erklärte Friedlander.