CDU-Politiker fordern Bundespräsidenten aus eigenen Reihen
In der CDU werden Forderungen lauter, dass der nächste Bundespräsident aus den eigenen Reihen kommen soll. Niedersachsens CDU-Landeschef Sebastian Lechner erklärte gegenüber dem „Tagesspiegel“, nach zwei Amtszeiten von Frank-Walter Steinmeier sei es Zeit für einen Farbwechsel im Schloss bellevue. Die Union verfüge über hervorragendes Personal und könne Persönlichkeiten stellen, die Erfahrung, Integrationskraft und Glaubwürdigkeit für das höchste Staatsamt vereinen. Lechner betonte zudem, die Union solle erstmals erfolgreich eine Frau für dieses Amt vorschlagen.
Verweis auf Kräfteverhältnisse in der Bundesversammlung
Baden-Württembergs CDU-Landeschef Manuel Hagel verwies auf die erwarteten Kräfteverhältnisse in der Bundesversammlung 2027. Nach aktuellem Stand wäre die Union dort die mit Abstand größte Fraktion. Hagel sagte dem „Tagesspiegel“, dass die stärkste Kraft auch die Verantwortung trage, eine Kandidatin oder einen Kandidaten vorzuschlagen, der die breite Mitte der Bundesversammlung repräsentiere. Er betonte den repräsentativen und integrativen Anspruch der Union für die politische Mitte in Deutschland und hob hervor, dass Amt und Person zusammenpassen müssten.
Kritik an amtierendem Bundespräsidenten
Hagel äußerte Kritik am amtierenden Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, dessen zweite Amtszeit im März 2027 endet. Steinmeier amtiert seit 2017 und kann nicht erneut kandidieren. Hagel wünscht sich in der Nachfolge ein Staatsoberhaupt, das das höchste Staatsamt nicht nur verwaltet, sondern auch prägt.Er betonte die Bedeutung von Integrität, Ausstrahlung und Tiefgang und erklärte, dass dieses Anforderungsprofil auf einige herausragende Frauen der Union zutreffe.
Weitere Unterstützung aus der CDU
auch andere CDU-Spitzenpolitiker bekräftigten den Anspruch der Union, den nächsten Bundespräsidenten zu stellen. Gordon Schnieder, CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzender in Rheinland-pfalz, sagte dem „Tagesspiegel“, dass nach zweimaliger Zustimmung zu SPD-Kandidaten 2027 wieder ein Kandidat oder eine Kandidatin aus den Reihen der Union gewählt werden solle.
Der CDU-Partei- und Fraktionschef in Mecklenburg-Vorpommern, Daniel Peters, äußerte die Erwartung, dass die Union den nächsten Bundespräsidenten stellen werde.
Dennis Radtke, Vorsitzender des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA, betonte, dass die Union die mit Abstand stärkste Fraktion in der Bundesversammlung sein werde. Aus den Reihen der Union komme schon länger kein Bundespräsident mehr, daher sei es an der Zeit, dass das nächste Staatsoberhaupt von CDU oder CSU vorgeschlagen werde.Radtke zeigte sich zuversichtlich, dass die Union eine exzellent geeignete Kandidatur präsentieren und eine Person nominieren werde, die auch bei SPD und Grünen auf Akzeptanz stoßen könne.