Schneider fordert Klarheit bei klimapolitischen vorhaben
Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) hat die Koalition dazu aufgerufen, zeitnah Klarheit über ihre klimapolitischen Vorhaben zu schaffen. In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ betonte Schneider, dass in der Regierung in den kommenden Monaten Klärungs- und entscheidungsbedarf bestehe – vom Klimaschutzprogramm bis zur Klimaanpassung. Er verwies auf den Koalitionsvertrag und betonte, dass Differenzen benannt und Lösungen gefunden werden sollten, um ungesteuerte Konflikte zu vermeiden.
bezug auf den Koalitionsvertrag und aktuelle Debatten
Schneider erinnerte daran, dass sich die Regierungsparteien im Koalitionsvertrag auf bestimmte Klimaziele verständigt hatten. Diese Einigung war auf Druck der SPD und von CDU-Umweltpolitikern zustande gekommen. Nach jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (beide CDU) seien jedoch Zweifel an der Entschlossenheit zum Klimaschutz aufgekommen. Die vorherige Ampelkoalition war unter anderem an ungeklärten Differenzen in der Klimapolitik gescheitert. Auch bei Themen wie der Stromsteuer und der Wahl der Verfassungsrichter kam es zuletzt zu Konflikten, die an die Zeit der Ampelkoalition erinnerten.
Abgrenzung von früherer Klimapolitik
Schneider grenzte sich in dem Interview von der Politik des ehemaligen Klimaschutzministers Robert Habeck (Grüne) ab. In seiner Funktion als Ostbeauftragter habe er dem später umstrittenen Staatssekretär Patrick Graichen die Zusammenarbeit angeboten. Für die Energiewende sei der Osten Deutschlands entscheidend, da dort die größten flächen, aber auch der größte Widerstand vorhanden seien. Graichen habe das Angebot jedoch abgelehnt. Schneider betonte, er wolle das Klimathema aus der Polarisierung herausführen und zu einer sachlichen Debatte zurückkehren.
Forderung nach mehr Diskussion über Verteilungsfragen
Schneider riet seiner Partei, künftig stärker über Verteilungsfragen zu sprechen. Er forderte mehr Deutlichkeit bei diesem Thema und kritisierte, dass leistungsloses Einkommen in der Gesellschaft bisher zu wenig diskutiert werde. Dabei bezog er sich auf Menschen,die Häuser erben,nie arbeiten müssen und dennoch von der Leistungsgesellschaft sprechen. Solche Fälle habe er nach eigenen Angaben häufig kennengelernt.