Forderung nach ausbau der Psychotherapie-Strukturen
Der frühere SPD-Außenpolitiker Michael roth hat eine Enttabuisierung psychischer Krankheiten und den Ausbau psychotherapeutischer Versorgungsstrukturen gefordert. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland erklärte roth,es sei dringend nötig,die Therapiestrukturen deutlich auszubauen. Er betonte, dass psychische Probleme nicht ausschließlich im privaten Umfeld bewältigt werden sollten, es jedoch zu wenig Fachleute gebe. Dies müsse sich dringend ändern.
Bewusstsein für psychische Erkrankungen
Roth sprach sich zudem für ein verändertes gesellschaftliches Bewusstsein im Umgang mit psychischen Erkrankungen aus. In deutschland würden Menschen mit psychischen Erkrankungen häufig als unbrauchbar abgestempelt. So sei es beispielsweise nicht möglich, Beamter zu werden, wenn man eine therapeutische Behandlung angegeben habe. Auch für Minister könne eine solche Offenlegung zum Rücktritt führen. Dies verleite Betroffene dazu, ihre Erkrankung zu verschweigen.Roth bezeichnete diese situation als Skandal und betonte, dass eine psychische Krankheit nicht bedeute, dass man nicht leistungsfähig sei.
Persönliche Erfahrungen und neues Buch
Roth hatte während seiner Zeit als Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses in der vergangenen Wahlperiode seine eigenen psychischen Probleme öffentlich gemacht. Anfang des Jahres verzichtete er auf eine erneute Kandidatur für den Bundestag. Am Donnerstag erscheint sein autobiografisches Buch „Zonen der Angst“.