Beauftragter kritisiert Diskriminierung von Gläubigen weltweit
Der neue Religionsfreiheitsbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Rachel (CDU), hat die Diskriminierung zahlreicher Menschen weltweit aufgrund ihrer Weltanschauung kritisiert. Drei Viertel aller Menschen lebten in einem Land, in dem ihr Recht auf Religions- und weltanschauungsfreiheit nicht gewährleistet sei, sagte Rachel der „rheinischen Post“.
Religionsfreiheit als Teil der Außenpolitik
Rachel betonte, er wolle dem Thema Aufmerksamkeit und Gewicht verleihen. Die Ansiedlung des Amtes im auswärtigen Amt sei ein klares Signal dafür, dass die Fragen der Religions- und Weltanschauungsfreiheit auch Teil der deutschen Außenpolitik seien.Er wies darauf hin, dass Religion vielfach missbraucht werde, um andere Menschen zu diskriminieren. Als Extrembeispiel nannte Rachel die Terrorgruppe IS, die vorgebe, Vertreter der Muslime zu sein, dies jedoch nicht sei.
Besorgnis über Gewalt gegen religiöse Gruppen
Mit Blick auf tödliche Angriffe auf christen und Kämpfe zwischen sunnitisch-islamischen Beduinen und Drusen in Syrien äußerte Rachel große Besorgnis. Er verwies zudem auf einen Vorfall in Taybeh, der letzten rein christlichen Ortschaft im Westjordanland, bei dem es zu Übergriffen und Brandanschlägen durch gewalttätige israelische Siedler gekommen sei.Rachel forderte, diese Taten müssten aufgeklärt, die Täter zur Verantwortung gezogen und weitere gewalt verhindert werden. Wenn Gewalttaten geschehen und niemand mehr hinschaue, habe dies schwerwiegende Folgen.