Gabriel kritisiert Debatte über ausgleichstage für Feiertage
Der frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat Grüne und Linke vor einer Debatte über ausgleichstage für Feiertage gewarnt. „Wie weit Teile der deutschen Politik mittlerweile von der Realität entfernt sind, sehen Sie am Vorschlag von Linken und Grünen, Ausgleichstage zu schaffen für jene Feiertage, die auf ein Wochenende fallen“, sagte Gabriel dem Magazin „Focus“. „Wer über so etwas auch nur diskutiert, hat wirklich überhaupt keine Vorstellung mehr davon, was in diesem Land los ist.“
Forderung nach mehr Leistungsbereitschaft
Gabriel plädierte dafür, den Bürgerinnen und Bürgern die Lage offen zu schildern.„Vielmehr müsse man den Leuten die Wahrheit sagen“,wurde er zitiert. „Das heißt nicht: ‚Gürtel enger schnallen‘, aber ‚Ärmel hochkrempeln‘. Ohne einen neuen Teamgeist werden wir unseren liebgewonnenen Wohlstand nicht mehr halten können – nicht mal ökologisch“, so Gabriel. „das Land braucht eine neue Leistungsbereitschaft.“
Sorge um Wettbewerbsfähigkeit und Exportwirtschaft
Nach Ansicht des SPD-Politikers muss sich die Bundesrepublik „der Tatsache stellen, dass unsere Wettbewerbsfähigkeit inzwischen massiv bedroht ist“. Für all das, was man sich in Deutschland sozial, kulturell und auch ökologisch leiste, sei eine erfolgreiche Exportwirtschaft notwendig.
Gabriel verwies in diesem Zusammenhang auf die Rahmenbedingungen am arbeitsmarkt. „Mit den höchsten Krankenständen in Europa,der geringsten Arbeitszeit,den meisten Urlaubstagen und einer seit Jahren nachlassenden Produktivität schaffen wir das aber nicht“,sagte er.
Hintergrund: Forderung nach Ausgleichstagen
Hintergrund der Äußerungen Gabriels ist eine aktuelle diskussion um Feiertage, die im Jahr 2026 auf Wochenenden fallen. Linke und Grüne hatten jüngst gefordert, für solche Tage einen Ausgleich zu schaffen.











