Spitzenverband der Krankenkassen fordert weiteres Sparpaket
Der Spitzenverband der Krankenkassen hat Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) aufgefordert,zu Beginn des neuen Jahres ein weiteres Sparpaket auf den Weg zu bringen. Hintergrund sind befürchtungen deutlich steigender Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Warnung vor Anstieg der Beitragssätze
Der Vorstandschef des Spitzenverbandes der Krankenkassen, Oliver Blatt, verwies auf mögliche finanzielle Belastungen für Versicherte und Unternehmen. Wenn es im nächsten Jahr keine ernsthaften und durchgreifenden Reformen gebe, drohe bereits 2027 zusammen mit den Zusatzbeiträgen ein durchschnittlicher Beitragssatz von 18 Prozent, sagte Blatt dem „redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Nach seinen Angaben reicht das bisherige Sparpaket des Bundesgesundheitsministeriums nicht aus. Bleiben weitere Maßnahmen aus, werde sich die finanzielle Lage der Kassen weiter verschlechtern.
Prognose für 2025: Steigende Zusatzbeiträge
Blatt bekräftigte die Prognose der Krankenkassen, dass entgegen der Zusage von Ministerin Warken der Beitrag im kommenden Jahr nicht stabil bleiben werde. Er rechne mit einer Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags von aktuell 2,9 auf „mindestens“ 3,1 Prozent. Der gesamte Beitragssatz würde damit von derzeit 17,5 Prozent auf 17,7 Prozent steigen.
Forderung nach Reformen bei Arzneimittelausgaben
patentgeschützte Medikamente im Fokus
Ein Schwerpunkt möglicher Reformen sollen nach Vorstellung des Spitzenverbandes die Arzneimittelausgaben sein. Blatt forderte Warken auf, sich vor allem um die Ausgaben für Medikamente zu kümmern, insbesondere bei patentgeschützten Präparaten. Diese hätten mittlerweile einen Anteil von 54 Prozent an den gesamten Arzneimittelausgaben, obwohl ihr anteil an verordneten Tagesdosen nur sieben Prozent betrage.
Ziele weiterer Reformen
Blatt sprach sich dafür aus, Reformen nicht nur auf die Stabilisierung, sondern auf eine perspektivische Senkung des Beitragssatzes auszurichten. Wenn es durch Reformen gelinge, dass bei einem Einnahmeanstieg von fünf Prozent die Ausgaben nur um vier Prozent stiegen, könnten die krankenkassen nach seiner Darstellung über Beitragssenkungen sprechen.
Derzeit erhöhten sich die Ausgaben jedoch um rund acht Prozent. Solche Steigerungsraten seien aus Sicht des Spitzenverbandes auf Dauer nicht finanzierbar.











