Ankündigung von Leistungskürzungen im gesundheitssystem
Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) bereitet die Bevölkerung auf mögliche Kürzungen von Leistungen im deutschen Gesundheitssystem vor. „Klar ist auch, dass manche Leistungen entfallen müssen, um das Gesundheitssystem günstiger zu machen, was in anderen Ländern auch funktioniert“, sagte Frei dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Er betonte, dies werde zwar auf Widerstände stoßen, sei aber „im Interesse des Ganzen“ notwendig. „Wir werden deshalb nicht kränker“, so Frei.
Aussagen zum Zustand des deutschen gesundheitssystems
Frei verwies darauf, dass Deutschland nach seiner Darstellung „das teuerste Gesundheitssystem der Welt“ habe, die bevölkerung jedoch nicht „überdurchschnittlich gesund“ sei. Als Vergleich nannte er Frankreich. Franzosen gingen statistisch gesehen seltener zum Arzt. „Das dürfte rein medizinisch betrachtet kaum zu begründen sein“, sagte der Kanzleramtsminister.
Rolle des Hausarztes als Primärarzt
Frei kritisierte zudem die freie arztwahl im fachärztlichen Bereich. „Es kann zudem nicht so sein, dass bei uns jeder in einer – naturgemäß – eher laienhaften Betrachtung selbst entscheidet, zu welchem Facharzt er geht.“ Die Entscheidung über die weitere fachärztliche Behandlung müsse nach seinen Worten ein Primärarzt, in der Regel der Hausarzt, treffen.
herausforderungen in der Pflegeversicherung
Als weitere Belastung nannte Frei die Entwicklung in der pflegeversicherung. Diese werde eine „Riesenherausforderung“ werden. Derzeit würden 86 prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt. „Das wird künftig nicht mehr der Fall sein“, sagte er.Nach Einschätzung des kanzleramtsministers wird der Anteil der Pflegebedürftigen, die in stationären Einrichtungen versorgt werden müssen, aller Voraussicht nach steigen.











