umfrage: Mehrheit der Deutschen misstraut Bundesregierung bei Altersvorsorge
Eine große Mehrheit der Deutschen vertraut der Bundesregierung nicht, sie im Alter bei einem ausreichenden Einkommen zu unterstützen. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts yougov im Auftrag des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) hervor, über die die „Frankfurter Rundschau“ von Ippen-Media berichtet. Demnach geben 79 Prozent der mehr als 2.200 Befragten an, der Bundesregierung in der Frage einer auskömmlichen Rente überhaupt nicht oder eher nicht zu vertrauen. Nur 15 Prozent vertrauen der schwarz-roten Koalition.
Vertrauen in friedrich merz und Bundesregierung gering
Altersgruppen und regionale unterschiede
Das fehlende Vertrauen in Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und seine Politik zeigt sich in allen Altersgruppen. Bei den Über-70-Jährigen fällt das Urteil vergleichsweise am mildesten aus, dort vertraut etwa jede und jeder Fünfte der Bundesregierung. In der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen sind es lediglich acht Prozent.Zwischen Ost und West, Stadt und Land sowie Männern und Frauen ist das Misstrauen gegenüber der Bundesregierung in der Rentenpolitik ähnlich stark ausgeprägt.
Einschätzung des demografischen Wandels und der gesetzlichen rente
Über drei Viertel der Befragten empfinden den demografischen Wandel als eher große oder sehr große Belastung für das Rentensystem. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden hält die gesetzliche Rente für generationenungerecht.
Auf die frage, welche Maßnahmen die Bundesregierung als Reaktion auf den demografischen Wandel ergreifen soll, nannten die meisten Befragten die Stärkung der privaten sowie der betrieblichen Altersvorsorge. Beitragserhöhungen befürworten nur zehn Prozent. Ein höheres Beitrittsalter unterstützen 17 Prozent. Fehlende Gelder durch mehr Steuermittel auszugleichen, hält rund ein Drittel der Befragten für den richtigen Schritt.
Erwartungen an private Zusatzvorsorge
Präferenzen bei Reformplänen
Bei der von der bundesregierung geplanten Reform einer privaten Zusatzvorsorge spricht sich über die Hälfte der Befragten für eine lebenslange Rente aus. Für 50 Prozent sollen staatlich geförderte Anlageprodukte ausgewogen sein zwischen Sicherheit und Risiko. 36 Prozent bewerten Sicherheit wichtiger als einen hohen Gewinn.
„Mehr als jede und jeder Zweite wünscht sich eine verlässliche Rente, und für einen großen Teil der Menschen steht Sicherheit klar im Vordergrund“, sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, der „Frankfurter Rundschau“. „Das zeigt: Die Menschen wollen die Chancen des Kapitalmarkts nutzen – aber auf einem vertrauensvollen Fundament.“
Geplante Rentenreform der Bundesregierung
Die Bundesregierung plant eine Reform der Rente. Eine jüngst eingesetzte Rentenkommission soll bis Mitte 2026 Vorschläge dafür erarbeiten. Asmussen betonte mit Blick auf die Reformpläne: „Ohne Sicherheit gibt es kein Vertrauen – und ohne Vertrauen wird die Reform der privaten Altersvorsorge ihr Ziel verfehlen.“











