Forderung nach Reformen in der gesetzlichen Krankenversicherung
Angesichts steigender Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung fordern Vorstandsvorsitzende großer Krankenkassen grundlegende Reformen.Aussagen des Techniker-Krankenkasse-Chefs
Der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, sagte der „Bild am Sonntag", die Kassen müssten ihre Reserven wieder aufbauen, die von der Politik in den vergangenen Jahren abgeschmolzen worden seien, um die Finanzlage zu kaschierenVorstandsvorsitzende großer Krankenkassen fordern Reformen
Angesichts steigender Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung fordern die Vorstandsvorsitzenden großer Krankenkassen grundlegende Reformen. Vertreter der Techniker Krankenkasse und der DAK kritisieren die aktuelle Finanz- und Reformpolitik. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) verteidigt dagegen ihr Vorgehen.
Forderungen der Krankenkassen nach grundlegenden Änderungen
Techniker Krankenkasse sieht strukturelle Probleme
Der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, erklärte der „Bild am Sonntag“, die Krankenkassen müssten ihre Reserven wieder aufbauen.Diese seien in den vergangenen Jahren durch politische Entscheidungen abgeschmolzen worden, um die Finanzlage zu kaschieren.Das aktuelle Sparpaket reiche nach Ansicht von baas nicht aus. Es löse nicht das strukturelle Problem, dass die Ausgaben für medizinische Leistungen deutlich steigen. Wenn die Beiträge nicht jedes Jahr steigen sollten, seien „echte Reformen“ und politischer Mut zu deren Umsetzung notwendig, so Baas.
DAK kritisiert „Welle von Erhöhungen“
Der Vorstandsvorsitzende der DAK, Andreas Storm, sprach in der „Bild“ von einem „Herbst der Reformen“, der mit einem „Winter der Enttäuschung“ ende. Bei den Krankenkassen sei aus dem Versprechen stabiler Beiträge eine „Welle von Erhöhungen“ geworden.
Storm forderte einen „Neustart in der Reformpolitik bei Gesundheit und Pflege“. Die Entwicklung könne aus seiner Sicht nicht fortgesetzt werden. Nach seinen Angaben wird der tatsächliche durchschnittliche zusatzbeitrag aller Krankenkassen zum 1. Januar erstmals die Marke von 3 Prozent überschreiten.Er werde nach aktueller Hochrechnung bei rund 3,12 Prozent liegen.
Bundesgesundheitsministerin Warken verteidigt Beitragspolitik
Bundesgesundheitsministerin Nina warken (CDU) verteidigte in derselben Zeitung ihr Vorgehen. Das politische ziel sei gewesen, den durchschnittlichen Zusatzbeitrag zu stabilisieren, den sie als Bundesministerin festlege. Dies sei gelungen, indem die bestehende Finanzlücke geschlossen worden sei.Ohne das Eingreifen des Ministeriums hätte der durchschnittliche Zusatzbeitrag nach ihren Angaben um 0,3 Prozentpunkte höher gelegen. Dann hätten wohl alle Krankenkassen ihre Beiträge anheben müssen.
Warken betonte, die jeweiligen Zusatzbeiträge der einzelnen Krankenkassen würden nicht von der Politik festgelegt. Es sei immer klar gewesen, dass einige Kassen ihre Beiträge erhöhen, andere stabil halten oder senken. Es gebe einen gewünschten Wettbewerb zwischen den Krankenkassen.











