Anstieg von delikten in deutschen shopping-Centern
Ergebnisse einer Umfrage des German Council of Shopping Places
Shopping-Center und Fachmärkte in Deutschland verzeichnen einen deutlichen Anstieg von Delikten. Dies geht aus einem internen Lagebild des german Council of Shopping places (GCSP) hervor. Der Interessenverband, der rund 90 Prozent der deutschen Shopping-Center, Fachmarktzentren und großflächigen Handelsimmobilien vertritt, hat bundesweit Rückmeldungen von Vertretern von 1.105 Handelsimmobilien erhalten. Dazu zählen 248 Shopping-Center, 99 Fachmarktzentren und 758 großflächige Handelsimmobilien mit Lebensmitteleinzelhandel und weiteren Mietern.
deutliche Zunahme der Vorfälle im Jahr 2024
im Jahr 2024 ist die Zahl der gemeldeten Vorfälle im Vergleich zu 2023 deutlich gestiegen. Laut Lagebild melden die beteiligten Unternehmen eine erhöhte Gefahrenlage. Es wird eine Zunahme der Aggressivität, der Anzahl der Wiederholungstäter sowie ein steigender Anteil der Täter mit Migrationshintergrund festgestellt.
Statistische Entwicklung und Details zu den Delikten
Für das jahr 2024 wurden insgesamt 18.276 Vorfälle dokumentiert. Das entspricht einer Steigerung um 32 Prozent gegenüber 2023. In 75 Prozent der gemeldeten Fälle hatten die Täter einen Migrationshintergrund, im Vorjahr waren es 73 Prozent. In 2.905 Fällen wurden Messer oder Werkzeuge eingesetzt oder mitgeführt, was einer Zunahme von knapp elf Prozent entspricht. Drogenkonsum wurde in 1.389 Fällen gemeldet, ein Anstieg um 45 Prozent. Sicherheitspersonal, andere Beschäftigte und Besucher wurden 235-mal verletzt, was einem Plus von 25 Prozent entspricht. Die Zahl der Bombendrohungen stieg auf 46,die der geldautomaten-sprengungen auf elf,jeweils um etwa 50 Prozent.
Weitere Deliktkategorien ohne Angabe von Zu- oder Abnahme sind Vandalismus (945 Fälle), (Jugend-)banden (611), Bedrohung von Besuchern (458) sowie sexuelle Belästigung und Vergewaltigung (105).
Auswirkungen auf Sicherheitsmaßnahmen und kosten
Die zunehmenden Vorfälle führen zu höheren Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen. Nach Angaben des GCSP sind die Kosten um etwa 21 Prozent auf 41 Millionen Euro gestiegen, einschließlich Tariferhöhungen.
Einordnung und Ausblick
GCSP-Generalsekretär Ingmar Behrens betonte, dass die Anzahl der Vorfälle im Verhältnis zu den täglich Millionen Besuchern in shopping-Centern und Handelsimmobilien als gering einzustufen sei. Dennoch verunsichere jede einzelne Tat die Menschen. Behrens kündigte an, auch für das Jahr 2025 eine erneute Abfrage durchzuführen. Erste Rückmeldungen deuten darauf hin, dass die Situation sich weiter verschärft hat.
Behrens verwies zudem auf die aktuelle Debatte über das Stadtbild und betonte die Bedeutung der Erfahrungen in und um Shopping-Center für die Diskussion.




