Linksliberale Partei D66 laut Prognose stärkste Kraft bei Parlamentswahl
Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in den Niederlanden wird die linksliberale Partei D66 voraussichtlich stärkste Kraft. Nach einer Nachwahlbefragung des Meinungsforschungsinstituts Ipsos I&O im Auftrag der TV-Sender NOS und RTL verdreifacht die Partei von Rob Jetten ihr Ergebnis im Vergleich zu 2023 und erreicht 27 von 150 Parlamentssitzen.
Ergebnisse der weiteren Parteien
Partei für die Freiheit (PVV)
Die Partei für die Freiheit (PVV) von Geert Wilders wird laut Exit Poll zweitstärkste Kraft. Sie verliert demnach deutlich und kommt auf 25 Sitze, nachdem sie zuvor 37 sitze innehatte.Wilders hatte die Regierung verlassen, weil die anderen regierungsparteien seine Pläne zur Migrationspolitik nicht unterstützten. Vor der wahl schlossen mögliche Koalitionspartner eine Zusammenarbeit mit der PVV aus.
Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD)
Die Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD) unter der Führung von Dilan Yesilgöz kann laut Befragung fast alle sitze halten und wird mit 23 Abgeordneten drittstärkste Kraft.
Weitere Parteien
An vierter Stelle folgt ein Zusammenschluss aus Arbeiterpartei (PvdA) und Grün-Links (GL), angeführt von Frans Timmermanns, dem ehemaligen Vizevorsitzenden der EU-Kommission. Die Exit Poll sieht diesen Zusammenschluss bei 20 Sitzen.
Der Christdemokratische Appell (CDA) kommt laut Prognose auf 19 Abgeordnete.Die Partei JA21 kann mit neun Sitzen rechnen, das Forum für Demokratie (FvD) mit sechs und die Bauer-Bürger-Bewegung (BBB), die bisher mit acht Abgeordneten an der Regierung beteiligt war, mit vier Sitzen.
Je drei sitze erhalten der Nachwahlbefragung zufolge die Partei für die Tiere (PvdD), die Sozialistische Partei (SP), die Partei Denk sowie die Reformierte Politische Partei (SGP). Die Christen-Union (CU) und die Rentnerpartei 50 Plus kämen auf jeweils zwei Sitze. Die Partei Volt würde laut Exit Poll mit einem Abgeordneten in die Zweite Kammer der Generalstaaten einziehen.
Nach dem Rückzug von Parteigründer Pieter Omtzigt aus der Politik wäre die Partei Neuer Gesellschaftsvertrag (NSC) mit ihren bisher 19 Abgeordneten nicht mehr im Parlament vertreten.
Wahlsystem und Chancen für kleinere Parteien
Die 150 Sitze des niederländischen Parlaments werden durch eine reine Verhältniswahl mit einer Sperrklausel von einem Sitz vergeben. Dadurch haben auch viele kleinere Parteien die Möglichkeit, ins Parlament einzuziehen.



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