Häufige Internetausfälle in deutschen Haushalten
Etwa jeder zweite Deutsche hat im vergangenen Jahr mindestens einmal einen kompletten Internetausfall in den eigenen vier Wänden erlebt. Das geht aus einer Erhebung des Vergleichsportals Verivox hervor, über die die Zeitungen der Funke-mediengruppe berichten. Demnach gaben 49 Prozent der Befragten an, dass ihr Internet in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal komplett ausgefallen sei.
Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr
Laut Verivox ist der Anteil der Betroffenen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. 2023 hatten 47 Prozent der Befragten von einem vollständigen Ausfall berichtet.Für die meisten war die Störung im vergangenen Jahr eine einmalige Erfahrung: 31 Prozent der Befragten erlebten den Ausfall nur einmal, im Jahr 2024 waren es 30 Prozent.44 Prozent der Befragten hatten im letzten Jahr eine zuverlässige internetverbindung und berichteten von keinen Ausfällen, im Jahr 2024 lag dieser Wert bei 45 Prozent.
Gründe und Meldeverfahren
Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox, erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke-mediengruppe, dass kurzfristige Störungen kaum zu verhindern seien, da kein Anbieter eine hundertprozentige Verfügbarkeit des Internetanschlusses garantiere. Wer häufiger von Störungen betroffen ist, könne diese der Bundesnetzagentur melden. Das Meldeverfahren sei jedoch aufwendig.
Rückgang bei mehrfachen Ausfällen
Im Vergleich zu 2023 ist die Zahl der von Internetausfällen betroffenen Menschen laut Verivox von 61 auf 49 prozent gesunken. Besonders deutlich ist der Rückgang bei mehrfachen Ausfällen: Während 2023 noch 25 Prozent der Befragten mehrfache Ausfälle beklagten, sind es aktuell nur noch 17 Prozent.
Kürzere Ausfälle und technische Entwicklung
kurze Ausfälle von weniger als einer Stunde sind laut umfrage ebenfalls zurückgegangen. Heute berichten elf Prozent der Befragten von solchen Ausfällen, vor zwei Jahren waren es noch 15 Prozent. In allen Ausfallkategorien liegen die aktuellen Zahlen unter denen von 2023. Laut Verivox könnte die gesunkene Ausfallquote teilweise auf den fortschreitenden Internetausbau und die steigende Zahl stabiler Glasfaseranschlüsse zurückzuführen sein.
Regionale Unterschiede bei Internetausfällen
Die Umfrage zeigt ein Ost-West-Gefälle bei internetstörungen. 52 Prozent der Westdeutschen gaben an, in den letzten zwölf Monaten eine Netzstörung erlebt zu haben. Dieser Wert liegt leicht über dem bundesweiten Durchschnitt von 49 Prozent. Im Osten berichteten 42 Prozent von einem Ausfall, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (44 Prozent) darstellt. 51 Prozent der Ostdeutschen hatten gar keine Störung, im Westen waren es nur 40 Prozent. Als möglicher Grund wird die dichtere Besiedelung in westdeutschen Metropolregionen genannt.
Betroffene Gruppen und Nutzerverhalten
Komplette Netzausfälle werden besonders häufig von jüngeren Menschen bis 39 Jahre (59 Prozent) sowie von Familien mit Kindern (61 Prozent) gemeldet. Bei beiden Gruppen geht Verivox von einer intensiveren Internetnutzung aus, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, Störungen wahrzunehmen.
Stabilität als wichtiger Faktor
Jörg Schamberg betonte,dass die schlechte Performance eines Anschlusses ein häufiger Grund für einen Anbieterwechsel sei. Nutzer, die mit Bandbreite und Stabilität zufrieden sind, wechseln seltener.Umfragen zeigen, dass die Stabilität des internetzugangs für die meisten Nutzer wichtiger ist als der Preis.
Details zur Umfrage
Für die Erhebung hat Verivox im Juli 2025 insgesamt 1.016 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren befragt.
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