Lage in Gaza bleibt laut Rotem Kreuz dramatisch
Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, beschreibt die Situation in Gaza weiterhin als dramatisch und warnt vor einer weiteren Eskalation. „Gaza liegt in Trümmern, kaum ein Gebäude ist nicht zerstört oder beschädigt. Es gibt keine Basisinfrastruktur, kein überlebensfähiges umfeld mehr. Es braucht massive humanitäre Hilfe, bevor an Wiederaufbau zu denken ist“, sagte Spoljaric dem „Spiegel“.
Warnung vor Bruch der Waffenruhe
Spoljaric bezeichnete die jüngste Waffenruhe als fragil. „Unsere größte sorge im moment ist, dass diese Waffenruhe zusammenbricht. Zu viele Menschen wurden ihrer Menschenwürde beraubt, und wenn noch einmal Krieg mit der bisherigen Intensität ausbricht, dann habe ich wenig Hoffnung dafür, dass es irgendwann nochmal wieder gut werden könnte“, erklärte sie.
Distanzierung von politischen aussagen
Gleichzeitig distanzierte sich Spoljaric von Äußerungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, wonach der Krieg im nahen Osten vorbei sei. „Ich bin nicht Politikerin, sondern Präsidentin einer humanitären Organisation“, betonte Spoljaric.
Vermittlung und Herausforderungen
Das IKRK hat in den vergangenen Wochen unter anderem die Freilassung von Geiseln und palästinensischen Gefangenen vermittelt. Spoljaric bezeichnete diese Operation als „enorm heikel und gefährlich“.Das IKRK habe dabei gezeigt, dass sich die jahrelangen Gespräche mit allen Parteien und das Beharren auf Neutralität und Vertraulichkeit ausgezahlt hätten. „Das Rote Kreuz stand unter massiver Kritik. Aber wir alle haben bewiesen, dass es nur so geht – und dass sonst niemand diese Rolle übernehmen konnte“, sagte Spoljaric.
Appell an die internationale Gemeinschaft
Spoljaric rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, die humanitäre Hilfe für Gaza zu verstärken.„Die Kosten steigen,während die Budgets schrumpfen.Ohne ausreichende Mittel können wir unsere Arbeit nicht fortsetzen“, warnte sie.
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