zahlungsverzug bei Unternehmen nimmt zu
Immer mehr Unternehmen in Deutschland begleichen ihre Rechnungen verspätet. Im ersten Halbjahr 2025 zahlten knapp zwölf Prozent der Firmen mit Verzug. Das geht aus einer Analyze der Wirtschaftsauskunftei Crif zum Zahlungsverhalten im Geschäftsverkehr hervor, die dem „Handelsblatt“ vorliegt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag der Anteil der verspäteten Zahler noch bei acht Prozent.
Regionale Unterschiede beim Zahlungsverhalten
Nach Bundesländern betrachtet ist der Anteil der Unternehmen mit überfälligen Rechnungen in Hamburg mit 17 Prozent und in niedersachsen mit 16 Prozent besonders hoch. Damit liegen diese Bundesländer über dem bundesweiten Durchschnitt.
Branchen mit besonders hoher Verspätung
Lieferanten und Dienstleister warten im Durchschnitt mehr als 50 Tage, bis ihre Rechnungen beglichen werden. Das durchschnittliche zahlungsziel beträgt knapp 31 Tage, dazu kommen weitere 19,8 Tage Zahlungsverzug. Besonders verspätet zahlen laut Crif Unternehmen aus dem Gastgewerbe, dem Maschinenbau, dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie dem Baugewerbe.
Folgen für Unternehmen und Wirtschaft
Frank Schlein, CEO von Crif, erklärte, dass eine anhaltende Rezession viele Unternehmen in Liquiditätsengpässe bringe. Eine schlechte Zahlungsmoral sei ein Vorbote möglicher Zahlungsausfälle und damit ein Frühindikator für Insolvenzen. Verspätete Zahlungen schwächen zudem die investitionskraft und gefährden die Beschäftigung.